Diabetes aktuell 2014; 12(01): 46
DOI: 10.1055/s-0034-1371405
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effektivere Insulintherapie durch Wärme – Neues Hilfsmittel zur Insulinabsorption – logisch, pragmatisch, gut

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Publication Date:
04 March 2014 (online)

 

Als „echten Fortschritt“ für Diabetiker, die kurzwirksame Mahlzeiteninsuline applizieren, bezeichnen Probeanwender ein neues Hilfsmittel zur Optimierung der postprandialen Blutzuckerwerte. Aufgeklebt an der Einstichstelle, unterstützt das InsuPad®-System die Insulinabsorption, indem es ein einfaches physikalisches Phänomen nutzt, um eine physiologischere Insulinanflutung zu erreichen, wie Dr. Thomas Behnke, Neuwied, erläuterte: Temperaturveränderungen an der Hautoberfläche führen durch Veränderungen der kutanen Mikrozirkulation zur Beschleunigung der Aufnahme von subkutan applizierten Medikamenten. Mit dem InsuPad®, bestehend aus einem Wärmeblock und einem mit einem hautfreundlichen Pflaster versehenen Plastikfenster, könne durch eine gezielte, intervallförmige Erwärmung der Haut im Injektionsbereich auch die Wirkung des prandialen Insulins verbessert werden. Das Hilfsmittel wurde in Zusammenarbeit mit Diabetologen und Diabetesberaterinnen konzipiert und damit perfekt den Bedürfnissen in der Praxis angepasst. Es ist einfach in der Handhabung und zudem kostensparend.

Studie zeigt Wirksamkeit

Wie die BARMER-Studie (n = 145) zeigte, „ermöglicht InsuPad® das Erreichen der HbA1c-Ziele mit einem deutlich niedrigeren prandialen Insulinbedarf und weniger Unterzuckerungen“, demonstrierte Prof. Dr. Dr. Andreas Pfützner, Mainz [ 1 ]. Eingeschlossen waren Typ-1- und Typ-2-Patienten, die eine intensivierte Insulintherapie mit Analoginsulinen durchführten und eine Gesamttagesdosis von über 60 Einheiten benötigten. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Patienten, die das Hilfsmittel einsetzten, einen Ziel-HbA1c-Wert unter 6,5 % mit 20 % weniger prandialem Insulin erreichten, während die Kontrollgruppe eine um 8 % höhere prandiale Insulindosis benötigte. Patienten mit dem neuen Hilfsmittel hatten in den 3 Monaten Beobachtungsdauer 45 % weniger Hypoglykämien und außerdem ein Drittel weniger hyperglykämische Episoden. Trotz des kleinen technischen Mehraufwandes war die Therapiezufriedenheit unverändert hoch, betonte Pfützner.

Diese Ergebnisse bestätigten sich auch bereits in der Praxis, unterstrich Dr. oec. troph. Astrid Tombek, Bad Mergtenheim. Der größte Teil der Patienten, die das Gerät angewandt hatten, würden das Hilfsmittel gern, obwohl es noch nicht erstattungsfähig ist, dauerhaft Zuhause verwenden.

Dem steht bald nichts mehr im Wege. Das innovative Hilfsmittel steht in Deutschland mitten in der Markteinführung.

Elke Klug, Berlin

Quelle: Studien-Update-Symposium im Rahmen der DDG-Herbsttagung „InsuPad® Schnell und sicher zum Therapieziel“ am 15. 11. 2013 in Berlin. Veranstalter: Insuline Medical GmbH


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  • Literatur

  • 1 Pfützner A et al. BARMER Study. Diabetologica 2013; 56 (Suppl. 01) A437

  • Literatur

  • 1 Pfützner A et al. BARMER Study. Diabetologica 2013; 56 (Suppl. 01) A437