Die Megatrends der Medizintechnik und ihre Einordnung für die Arbeit des Radiologen
sind das Thema der diesjährigen Röntgenvorlesung.
„Technik für Menschen - da strahlt der Radiologe!“ – so der treffende Titel der diesjährigen
Röntgenvorlesung. Gehalten wird sie von einem Spezialisten, der wie kaum ein anderer
auf beiden Feldern – der Medizin und der Technik – zu Hause ist: Professor Dr. med.
Dipl.-Ing. Thomas Schmitz-Rode entschied sich nach einem Maschinenbaustudium für die
Humanmedizin und arbeitete währenddessen als Konstruktionsingenieur bei der Firma
Symbion GmbH in Aachen. Schließlich widmete er sich jedoch ganz der Medizin und war
in Deutschland und den USA als Arzt tätig. 1996 habilitierte er sich für das Fach
Radiologie. Seit 2005 hat er die C4-Professur „Angewandte Medizintechnik“ an der Medizinischen
Fakultät der RWTH Aachen inne. Für seine Publikationen und sein Engagement ist er
mehrfach ausgezeichnet worden. 1996 erhielt er den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis der
Deutschen Röntgengesellschaft. Prof. Schmitz-Rode verfasste über 220 Originalarbeiten
und hat 170 Patente angemeldet.
In seinem Vortrag wird er die 3 Megatrends der Medizintechnik analysieren. An 1. Stelle
steht für Schmitz-Rode dabei die Digitalisierung – ein allgegenwärtiger Trend, der
für die Medizin die Zunahme von Telemonitoring und Telemedizin bedeuten wird, aber
die Leistungserbringer auch vor die Herausforderung des Umgangs mit enormen Datenmengen
stellen wird. Ein weiterer Trend ist die Miniaturisierung der Medizintechnik: Immer
kleinere Implantate erlauben immer feinere Steuerungen innerhalb des menschlichen
Körpers, zum Beispiel auf dem Gebiet der Sensorik und der Aktorik. Ein 3. Trend, den
der diesjährige Röntgenvorleser untersucht, ist die Biologisierung der Medizintechnik:
Biowissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften des Celluar/Tissue-Engineering
bieten ein großes Potenzial zur Verbesserung von Lebensdauer und Funktionalität von
Implantaten. Es entstehen „biohybride“ (kombiniert technisch-biologische) Implantate
und Wirkstoffträger.
All diese Trends, so Schmitz-Rode, befruchten sich gegenseitig: „Für unser Fach Radiologie
ist es wichtig, dass wir diese technologischen Entwicklungen abschätzen können, ihre
Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und die medizinischen Potenziale erkennen und
dabei auch das Berufsfeld der Radiologie im Auge behalten.“
Röntgenvorlesung
Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode: „Technik für Menschen - da strahlt der Radiologe!“
Freitag, 15.05.2015, 11:35–12:15 Uhr in Raum Peters
Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rode