ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2015; 124(03): 66
DOI: 10.1055/s-0034-1369633
Rundschau
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Umfrage – Behandlungsrealität bei der Periimplantitis-Prophylaxe

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Publication Date:
11 March 2015 (online)

 

    Das Aktionsbündnis gesundes Implantat hat 127 Zahnarztpraxen zur Prophylaxe von periimplantären Erkrankungen befragt. Die Ergebnisse sind größtenteils erfreulich, zeigen aber auch einige Defizite – besonders bei den Themen der präoperativen Patientenaufklärung. Am häufigsten werden die Patienten bei der Aufklärung über mögliche Therapiealternativen, den Behandlungsablauf und die Initialkosten einer Implantation informiert. Die Notwendigkeit der sorgfältigen Implantatpflege nach Einheilung, eine gute Mundhygiene präoperativ, Risikofaktoren für periimplantäre Infektionen und die Gefahr und Häufigkeit periimplantärer Infektionen standen hingegen am wenigsten im Fokus der befragten Praxen. Da bei der Patientenaufklärung über die Hälfte der befragten Praxen das Assistenzpersonal hinzuzieht, will das Aktionsbündnis zukünftig noch gezielter diese Personengruppe ansprechen, um so Patienten schon präoperativ bestmöglich auf die Implantatpflege vorzubereiten, denn für die Langlebigkeit einer Implantatversorgung sind diese Punkte essenziell. Erfreulicherweise kommen in den befragten Praxen praktisch alle Patienten mindestens 2-mal jährlich zur Implantatprophylaxe, in 20% der Fälle sogar quartalsweise. Die Prophylaxe wird in den meisten Fällen von einer ZMP oder einer ZMF durchgeführt. Die Mitarbeit der Patienten bei der Implantatprophylaxe wird von knapp 60% der teilnehmenden Praxen als gut oder sehr gut bewertet. Allerdings schätzen auch 29% der Praxen die Compliance lediglich als befriedigend ein, 9% sogar als ausreichend oder mangelhaft. Hier zeigt sich für das Aktionsbündnis die Notwendigkeit der Patientenmotivation für die Implantatprophylaxe. Ziele dieser nicht repräsentativen Umfrage zur Behandlungsrealität bei der Prophylaxe periimplantärer Erkrankungen des Aktionsbündnisses gesundes Implantat waren die Evaluation von Defiziten in der Periimplantitis-Prävention, die Erhebung eines Status quo als Grundlage für kontinuierliche Erhebungen in den kommenden Jahren und die Identifizierung konkreter Ansatzmöglichkeiten für weitere Projekte des Aktionsbündnisses.

    Nach einer Pressemitteilung der
    Aktionsbündnis gesundes Implantat c / o DentaMedica GmbH, Leipzig
    Internet: www.gesundes-implantat.de


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