Rofo 2014; 186(11): 1044
DOI: 10.1055/s-0034-1369351
DRG-Mitteilungen
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„Große Herausforderungen in den nächsten drei Jahren“ – Dr. Georg Stamm neuer Vorsitzender der AG Physik und Technik in der DRG

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Oktober 2014 (online)

 

    Dr. Georg Stamm ist der neue Vorsitzende der AG Physik und Technik in der bildgebenden Diagnostik (APT) der DRG für die Wahlperiode 2014–2016. Dr. Stamm leitet den Arbeitsbereich „Experimentelle Radiologie und Strahlenschutz“ am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Bildverarbeitung in der Schnittbilddiagnostik, Strahlenschutz und Dosisaspekte insbesondere in der Computertomografie, dem Dosismonitoring sowie RIS und PACS. Dem Vorstand der APT gehört Dr. Stamm seit 2004 an. Im Interview erläutert er die Agenda der APT für die nächsten 2 Jahre.

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    Dr. Georg Stamm neuer Vorsitzender der APT

    Was sind Ihre Pläne als Vorsitzender der APT für die kommenden 2 Jahre?

    Die EU-Richtlinie „Euratom Basic Safety Standards“ fordert verstärkt den Einsatz von Medizinphysik-Experten (MPE) in der Radiologie in Bezug auf Dosisüberwachung, Dosismonitoring und Optimierung der Anwendung von Röntgenstrahlung und muss zeitnah in Deutschland umgesetzt werden. Außerdem bereitet die APT Empfehlungen für den sinnvollen Einsatz von Strahlenschutzmitteln und deren Besonderheiten in der Computertomografie, der Mammografie, bei den Hybrid-Verfahren und als Strahlenschutz für den Anwender in der interventionellen Bildgebung vor. Die häufig genutzte Vortrags- und Materialsammlung der APT mit über 200 Beiträgen auf der Homepage der APT soll noch attraktiver gestaltet und mit zusätzlichen Inhalten gefüllt werden.

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    Was sind die großen Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Punkte?

    Zur EU-Richtlinie „Euratom Basic Safety Standards“ hat die APT bereits in einem Positionspapier Stellung genommen. Die Umsetzung der Richtlinie in geltendes Recht erfordert in den nächsten 3 Jahren große Anstrengungen, um für die Aus- und Weiterbildung zum Medizinphysiker bzw. Medizinphysik-Experten ein umfassendes Curriculum festzulegen.

    Im Bereich „Strahlenschutzmittel für Patient und Anwender“ müssen Studien zum Thema „Augenlinsendosis“ ausgewertet und Empfehlungen zu geeigneten Schutz- und Überwachungsmitteln erstellt werden. Eine weitere Herausforderung betrifft die Etablierung eines Melderegisters für bedeutsame Vorkommnisse bei der Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung in der Medizin in Deutschland beim Bundesamt für Strahlenschutz.

    Alle diese Arbeiten verlangen eine starke Präsenz des APT-Vorstands und der -Mitglieder in verschiedenen Gremien wie Strahlenschutzkommission, Länderausschuss, Arbeitskreis Röntgenverordnung und DIN.

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    Welche Termine sollten Medizinphysiker in den nächsten 2 Jahren auf keinen Fall verpassen?

    Seit 20 Jahren veranstaltet die APT jährlich ein zweitägiges Fortbildungsseminar mit 100 bis 150 Teilnehmern. Das Seminar richtet sich an Medizinphysiker, Sachverständige und Industrievertreter, aber auch an interessierte Ärzte und MTRA. Bei dieser Veranstaltung wird speziell in den nächsten beiden Jahren (2015 in Nürnberg und 2016 in Magdeburg) versucht, durch Vor-Symposien und / oder spezielle Kurse Fachwissen für (angehende) Medizinphysiker bzw. MPE zu vermitteln, das in das Fachkundewissen und das geplante Curriculum für MPE in der Radiologie integriert werden kann.

    Natürlich ist die APT auch wieder auf dem Röntgenkongress 2015 in Hamburg und 2016 in Leipzig mit einem großen Angebot an Refresher- , Fortbildungs- und Sonderveranstaltungen vertreten, deren Besuch sich auch für Medizinphysiker, Ärzte und MTRA immer wieder lohnt und neue Erkenntnisse verspricht.


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    Vielen Dank für das Gespräch!

    Weitere Informationen: www.apt.drg.de


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    Dr. Georg Stamm neuer Vorsitzender der APT