Zusammenfassung
Einleitung: Die Verkaufszahlen von Heim- bzw. Gartentrampolinen sind innerhalb der letzten Jahre
deutlich gestiegen. Dabei kommt es immer wieder bei Kindern zu teils schweren Verletzungen.
Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es herauszufinden, ob sich innerhalb
der vergangenen 14 Jahre eine Zunahme an trampolinassoziierten Verletzungen zeigt
und welche Verletzungsmuster überwiegend vorliegen.
Methodik: Retrospektiv wurden sämtliche Fälle von Verletzungen bei Trampolinbenutzung bei Kindern
(0 – 16 Jahren) im Zeitraum zwischen 01/1999 und 09/2013 erfasst. Dabei wurden nur
Fälle berücksichtigt, die anhand der Unterlagen sicher ein trampolinassoziiertes Trauma
beschrieben. Die Frakturen wurden dabei differenziert betrachtet und der jeweiligen
Lokalisation zugeordnet. Zusätzlich wurde in Schul- und Privatunfälle unterschieden.
Ergebnisse: Im zurückliegenden Zeitraum von 13 Jahren und 9 Monaten fanden sich bei 195 Kindern
trampolinassoziierte Verletzungen, davon 83 Frakturen (42 %). Das Durchschnittsalter
lag bei 10 ± 3,4 Jahren (2 – 16 Jahre). In der ersten Hälfte des erfassten Zeitraums
(7 ½ Jahre; 01/1999 – 06/2006) fanden sich 73 Fälle mit signifikanter Steigerung der
Verletzungshäufigkeit im Zeitraum zwischen 07/2006 – 09/2013 (7 Jahre, 3 Monate) mit
122 Fällen, was einer Steigerung um 67 % entspricht (p = 0,028). Der überwiegende
Anteil der Verletzungen erfolgte im häuslichen/privaten Umfeld (90 %, n = 175), wobei
nur 10 % (n = 20) der Unfälle in beaufsichtigten Erziehungseinrichtungen passierten.
Bei 102 Kindern (52 %) war die untere Extremität und bei 51 Patienten (26 %) die obere
Extremität betroffen (Kopf/Wirbelsäule/Becken: n = 42, 22 %). Dabei kam es an der
oberen Extremität vorwiegend zu Frakturen oder Luxationen (n = 38, 76 %). An der oberen
Extremität kam es im Gegensatz zu Frakturen anderer Lokalisationen (UE: n = 11; HWS:
n = 1) häufiger zu operationspflichtigen Verletzungen.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen eine signifikante Zunahme trampolinassoziierter Verletzungen
innerhalb der letzten Jahre. Die obere Extremität ist nach der unteren Extremität
am zweithäufigsten betroffen, weist aber im Gegensatz zu anderen Körperregionen die
meisten Frakturen auf, welche auch am häufigsten operiert werden mussten. Aufgrund
der Zunahme an privaten Heim- bzw. Gartentrampolinen in den vergangenen Jahren muss
auch zukünftig mit einer steigenden Zahl an trampolinassoziierten Verletzungen gerechnet
werden. Dabei sollten die Benutzungsanweisungen genau befolgt und Kinder bei Trampolinbenutzung
beaufsichtigt werden.
Abstract
Introduction: The sales of recreational trampolines have increased during the past few years. Severe
injuries are associated in part with trampoline sport in the domestic setting. Therefore,
this study was conducted to confirm the hypothesis of an increase in trampoline-related
injuries in conjunction with the increasing sales of recreational trampolines and
to find out what kind of injuries are most frequent in this context.
Methods: Between 01/1999 and 09/2013 all trampoline-related injuries of children (0−16 years
of age) were assessed retrospectively. Only those cases were evaluated which described
with certainty a trampoline-associated trauma. The fractures were considered separately
and assigned to specific localisations. Additionally, accidents at home were differentiated
from institutional accidents.
Results: Within the past 13 years and 9 months trampoline-related injuries were seen in 195
infants. Fractures were present in 83 cases (42 %). The average age was 10 ± 3.4 years
(range: 2−16 years). Within first half of the observed time period (7½ years; 01/1999
to 06/2006) 73 cases were detected with a significantly increasing number of injuries
up to 122 cases between 07/2006 and 09/2013 (7 years, 3 months), which corresponds
to an increase of 67 % (p = 0,028). The vast majority of these injuries happened in
the domestic setting (90 %, n = 175), whereas only 10 % (n = 20) of the traumas occurred
in public institutions. In 102 children (52 %) the lower extremity was affected and
in 51 patients (26 %) the upper extremity was involved (head/spine/pelvis: n = 42,
22 %). The upper extremity was primarily affected by fractures and dislocations (n = 38,
76 %). At the upper extremity there were more injuries requiring surgery in contrast
to the lower extremity (n = 11) or cervical spine (n = 1).
Conclusion: The underlying data show a significant increase of trampoline-related injuries within
the past years. The upper extremity is the second most affected after the lower extremity,
but is more associated with fractures in contrast to other localisations and had to
be operated on the most. Because of the increase of recreational trampolines within
past years an increase of trampoline-associated injuries has to be expected in the
future. The security guidelines should be followed exactly and the infants should
be under supervision.
Schlüsselwörter
Trampolin - Kinder - Fraktur - Verletzung - Sport
Key words
trampoline - children - fracture - injury - sports