Dialyse aktuell 2013; 17(10): 584
DOI: 10.1055/s-0033-1363877
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Calcitriol – Hexal erweitert Nephrologieportfolio

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Publication Date:
20 January 2014 (online)

 
 

    Neben Alfacalcidol Hexal® ist seit Kurzem ein weiteres Vitamin-D-Analog auf dem Markt: Calcitriol Hexal®. Mit der Weichkapsel erweitert das Unternehmen sein nephrologisches Produktportfolio und bietet künftig eine bewährte Therapie der renalen Osteodystrophie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) unter Hämodialyse, Hypoparathyreoidismus und hypophosphatämische Rachitis. Die 0,25-µg-Dosierung kann zusätzlich als Begleittherapie von Osteoporose bei Patienten mit CKD eingesetzt werden. Das verschreibungspflichtige patentfreie Arzneimittel ist für Erwachsene und Kinder indiziert. Es ist in den Dosierungen 0,25 und 0,5 µg erhältlich und aut-idem-fähig.

    Calcitriol ist einer der wichtigsten Metaboliten von Vitamin D3. Es wird normalerweise in der Niere aus seinem Vorläufer, 25-Hydroxycholecalciferol (25-HCC), gebildet und ist für die Förderung der intestinalen Kalziumresorption und die Regulierung der Knochenmineralisation zuständig. Bei Patienten mit ausgeprägter Niereninsuffizienz, speziell unter chronischer Dialyse, nimmt die Bildung von endogenem Calcitriol jedoch immer mehr ab und kann auch völlig zum Stillstand kommen. Dieser Mangel spielt bei der Einstellung einer renalen Osteodystrophie eine wesentliche Rolle. Oral verabreichtes Calcitriol führt bei Patienten mit renaler Osteodystrophie zur Normalisierung der Hypokalzämie, Linderung der Knochen- und Muskelschmerzen und trägt zur Verminderung der erhöhten alkalischen Serumphosphatase und der erhöhten Parathormonkonzentration im Serum bei. Bei Patienten mit postoperativem Hypoparathyreoidismus, idiopathischem Hypoparathyreoidismus und Pseudoparathyreoidismus werden die Hypokalzämie sowie deren klinische Anzeichen durch die Behandlung mit Calcitriol gebessert. Bei hypophosphatämischer Rachitis (sog. Vitamin-D-resistente Rachitis) hebt Calcitriol die renaltubuläre Phosphatschwelle und führt bei phosphatbehandelten Kindern zur Verbesserung der Knochenhistologie.

    Vorteilhaft gegenüber Vitamin D

    Calcitriol wird im Darm innerhalb von 3–6 Stunden resorbiert und in der Niere und Leber in Metaboliten mit unterschiedlicher Vitamin-D-Aktivität verstoffwechselt. Nach 7 Tagen wird ein konstanter Blutspiegel erreicht. Die Wirkung einer Einzeldosis hält circa 3–5 Tage an, deshalb kann eine eventuell als Nebenwirkung aufgetretene Hyperkalzämie auch innerhalb von wenigen Tagen durch Unterbrechung der Therapie rückgängig gemacht werden. Im Vergleich dazu wird Vitamin D über Monate im Fettgewebe gespeichert, Nebenwirkungen wie eine Hyperkalzämie sind demnach viel schwieriger zu behandeln. Darüber hinaus ist eine geringere Dosis von Calcitriol notwendig, um Störungen des Mineralstoffwechsels auszugleichen. Da der Körper auf Calcitiol schneller reagiert, kann die Dosierung genauer eingestellt werden.

    Bettina Sieber, Frankfurt am Main

    Quelle: Pressemeldung der Hexal AG, Holzkirchen, vom 01.10.2013


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