Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(06): 643-644
DOI: 10.1055/s-0033-1363692
Editorial
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Karsten Dreinhöfer
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Publication Date:
09 January 2014 (online)

Das nahende Jahresende bietet sich an zum Innehalten und lädt ein zum Nachdenken, zu Reflektionen und nicht zuletzt zu einem Ausblick auf das Kommende. Bei dieser Gelegenheit ziehen in Gedanken besondere Erlebnisse und Ereignisse der vergangenen Monate am inneren Auge vorbei: berufliche, private, schöne, erschreckende – manchmal erreichen sie die Qualität des Überdauerns. Nur selten wird diese Zeit genutzt und der Mut aufgebracht, auch längere Zeitspannen anzuschauen, zu bedenken, Erreichtes zu analysieren, Prioritäten zu prüfen, Einstellungen zu hinterfragen. Wie oft ist mit dem „Blick nach vorn“ eher der Dienstplan für den nächsten Monat und die Urlaubsplanung unter Berücksichtigung der Brückentage gemeint, als grundsätzliche Überlegungen oder Konzepte zu Kontinuität oder möglicher Weise notwendigen Veränderungen.

Auf der Bühne der deutschen Politik haben die letzten Wochen im Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Bildung der „GroKo“ (Großen Koalition) vermittelt und gezeigt, dass ein vordergründig – auf den ersten Blick – großer Sieg nicht unbedingt und zwangsläufig im weiteren Verlauf eine starke Position bedeutet; und dass ein schlechtes Wahlergebnis durch geschicktes Manövrieren und Verhandeln einen überproportionalen Machtgewinn einbringen kann, wenn man als Partner „gebraucht“ wird.