_ In der letzten physiopraxis veröffentlichten wir einen Beitrag von Michael Austrup
und Ursula Leonhardt zu der Frage, ob unsere Branche ohne oder besser mit Berufsverbänden
ihre Zukunft gestaltet (physiopraxis 10/13, S. 8). Ich habe dazu eine klare Meinung:
Es geht nur mit! Denn wir brauchen eine starke Stimme, die für uns spricht!
_ Sicher werden Sie keinen Verband finden, der alle Ihre Vorstellungen eins zu eins
vertritt. So wie Sie vermutlich bei der Bundestagswahl auch keine Partei wählen konnten,
deren Wahlprogramm Sie in allen Details zugestimmt haben. Doch genauso wie Nichtwählen
eine Schwächung der Demokratie bedeutet, schwächt eine Nichtmitgliedschaft die physiotherapeutische
Stimme in der Gesundheitspolitik.
_ Wer einem Verband beitritt, darf natürlich nicht aufhören, dessen Arbeit kritisch
zu hinterfragen, sich einzumischen, auch mal Lob zu äußern, aufzuschreien und Alternativen
anzusprechen. Doch ich bin überzeugt, dass dieses Einmischen aus den eigenen Reihen
wesentlich mehr Effekt hat als beispielsweise anonymes Pauschalkritisieren im Internet.
_ Wir als unabhängige Redaktion haben den Vorteil, dass wir uns nicht auf einen der
Verbände festlegen müssen und dessen Entscheidungen am Ende mittragen müssen. „Das
ist einfach“, werden Sie jetzt sagen. Stimmt! Aber nur so können wir positive Vorstöße
von allen Berufsverbänden loben und über negative Entwicklungen berichten. Seien Sie
daher sicher, dass wir für Sie auch im kommenden Jahr wieder den Finger in offene
Wunden legen werden. Doch auch Sie müssen sich trauen, Missstände in Ihrem Verband
offen anzusprechen.
Vorweihnachtliche Grüße
Ihre
Andrea Pötting