Der Klinikarzt 2013; 42(11): 533
DOI: 10.1055/s-0033-1363041
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schlaganfall-Rezidivprophylaxe bei Vorhofflimmern – Neue Möglichkeiten der Sekundärprävention

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Publikationsdatum:
09. Dezember 2013 (online)

 
 

Der orale Faktor-Xa-Hemmer Apixaban (Eliquis®) erhielt Ende 2012 auch die Zulassung zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (NVAF) und einem oder mehreren Risikofaktoren. Zu den Risikofaktoren gehören neben Schlaganfall oder TIA in der Anamnese ein Alter > 75 Jahre, Hypertonie, Diabetes mellitus oder symptomatische Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse > II).

Diese Patienten haben ein höheres Rezidivrisiko, weshalb sie eine effektive Schlaganfallprophylaxe benötigen, die das Risiko für Blutungen nicht deutlich erhöht, erklärte Prof. Karl Max Einhäupl, Berlin. Für Apixaban konnte die überlegene Wirksamkeit gegenüber Warfarin und Acetylsalicylsäure (ASS) in der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern in 2 Phase-III-Studien belegt werden (ARISTOTLE [ 1 ] und AVERROES [ 2 ]). Apixaban, das zur Substanzklasse der neuen oralen Antikoagulantien (NOAKs) gehört, senkte bei diesen Patienten das relative Risiko für Schlaganfälle und systemische Embolien um 71 % gegenüber ASS sowie um 24 % gegenüber Warfarin [ 3 ], [ 4 ].

In den ESC-Leitlinien empfohlen

Apixaban wird neben anderen Substanzen im aktuellen Update der Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur Behandlung von Vorhofflimmern als eines der in Europa zugelassenen NOAKs empfohlen. Zudem erwies sich Apixaban in der AVERROES-Studie bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern, die sich für eine Therapie mit Vitamin-K-Agonisten nicht eigneten, in Bezug auf die Senkung des Risikos ischämischer, hämorrhagischer oder nicht spezifizierter Schlaganfälle sowie systemischer Embolien als der ASS signifikant überlegen. Trotzdem zeigte Apixaban dabei eine gegenüber ASS vergleichbare Rate schwerwiegender Blutungskomplikationen sowie intrakranieller Blutungen.

Vor dem Hintergrund dieser Daten wird die Plättchenhemmung mit ASS in Kombination mit Clopidogrel oder als Monotherapie in den aktualisierten Leitlinien der ESC zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern nur noch dann empfohlen, wenn die Patienten eine orale Antikoagulation ablehnen [ 5 ].

Jürgen W. Setton, Chemnitz

Quelle: Pressegespräch "Herausforderung Sekundärprävention – Therapiemanagement mit Apixaban (Eliquis®) in der Praxis", im Rahmen des 86. Kongress der DGN am 20. September 2013 in Dresden. Veranstalter: Bristol-Myers Squibb und Pfizer.


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