Z Geburtshilfe Neonatol 2014; 218(5): 226-227
DOI: 10.1055/s-0033-1362852
Perinatalmedizin in Bildern
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ersttrimester – Ultraschall – Ektope Schwangerschaftslokalisationen

M. Schmidt
,
F. Sina
,
U. Kuhn
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 October 2014 (online)

Fallpräsentation

Fall 1

33-jährige II-Gravida / 0-Para mit einer intrazervikalen monochorialen-monoamnioten Geminigravidität ( [Abb. 1]). Erstdiagnose in der 7 + 4. SSW. Nach zweifacher systemischer Gabe von Methotrexat (MTX, 1 mg / kg KG) zeigten sich zunächst weiter ansteigende ß-HCG-Werte bei weiterhin intakter Geminigravidität. Nach einer intraamnialen MTX-Applikation am 8. Behandlungstag fiel das ß-HCG erstmalig von einem Höchstwert von 130 000 IU / l ab, die Schwangerschaft war nicht mehr vital. Es folgten regelmäßige ambulante dopplersonografische Kontrollen. Bei rezidivierenden Blutungen waren zweimalig stationäre Aufnahmen erforderlich. Der Hb betrug konstant um 13 g / dl, Transfusionen waren nicht notwendig. Nach insgesamt 4 MTX-Gaben war das ß-HCG am 105. Behandlungstag erstmalig < 100 IU / l. Weitere 7 Tage später war die Perfusion soweit zurückgegangen, dass ein operatives Vorgehen bei vertretbarem Blutungsrisiko indiziert werden konnte. Am 113. Tag erfolgte eine Cervixdilatation und Kürettage sowie Tamponade. Wenige Tage später wurde eine Re-Kürettage mit Hämatomausräumung durchgeführt. Die Gesamttherapiedauer betrug 6 Monate, in der Folge stellt sich der Uterus regelrecht dar. Die Patientin hat in der Zwischenzeit eine weitere Schwangerschaft ausgetragen und spontan entbunden.

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Abb. 1 Monochorial monoamniale Geminigravidität der Cervix uteri (Fall 1).

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Fall 2

41-jährige IVG / III P, Erstvorstellung in der rechnerisch 8 + 0 SSW. Bei Z. n. 2 × Sectio sowie 1 × Spontanpartus zeigte sich eine intakte, zeitgerecht entwickelte Einlingsgravidität im Bereich der Uterotomienarbe mit Infiltration des Myometriums bis zur Serosa / Blasenhinterwand ( [Abb. 2, 3]). Trotz abgeschlossener Familienplanung wünschte die Patientin ein organerhaltendes Vorgehen. Nach erster MTX-Gabe zeigten sich fehlende Herzaktionen, 3 weitere Gaben führten zu einer deutlichen Reduktion der Perfusion. Die ß-HCG-Werte sanken im Verlauf kontinuierlich bis 9,5 IU / l, ohne dass es jedoch zu einer signifikanten Größenabnahme der avitalen Gravidität im Bereich der Uterotomienarbe kam. Trotz regelmäßiger Menstruationen erfolgte kein spontaner Abgang des Gestationssacks. Nach ausführlicher Aufklärung der Patientin führten wir ca. 4 Monate nach Erstdiagnose zunächst eine Hysteroskopie mit Darstellung des Abortes ( [Abb. 4]) sowie einer anschließenden vorsichtigen Saugcurettage im Bereich der Uterusnarbe unter sonografischer Kontrolle durch. Histologisch ergaben sich Plazentareste sowie autolytische embryonale Strukturen. Bei definitiv abgeschlossener Familienplanung wurde auf eine Anfrischung / Übernähung der Uterusnarbe verzichtet und der Patientin zu einer sicheren Antikonzeption geraten.

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Abb. 2 Gravidität in der Sectionarbe (Fall 2).
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Abb. 3 3-dimensionale Sicht der Blasenhinterwand mit sich vorwölbender Fruchtanlage (Fall 2).
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Abb. 4 Hysteroskopische Darstellung des Abortes im Narbenbereich (Fall 2).

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  • Literatur

  • 1 Cecchino GN, Araujo Junior E, Elito Junior J. Methotrexate for ectopic pregnancy: when and how. Arch Gynecol Obstet 2014; DOI: 10. 1007/s00404-014–3266–9.
  • 2 Mol F, Mol BW, Ankum WM, van der Veen F, Hajenius PJ. Current evidence on surgery, systemic methotrexate and expectant management in the treatment of tubal ectopic pregnancy: a systematic review and meta-analysis. Hum Reprod Update 2008; 14: 309-319
  • 3 Huang Q, Zhang M, Zhai RY. The use of contrast-enhanced magnetic resonance imaging to diagnose cesarean scar pregnancies. Int J Gynaecol Obstet 2014; in press