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DOI: 10.1055/s-0033-1360756
Systemischer Lupus erythematodes – Praxisstudie bestätigt gute Wirksamkeit von Belimumab bei SLE-Patienten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. November 2013 (online)
Mit Belimumab wurden die Therapiemöglichkeiten von SLE-Patienten (SLE: systemischer Lupus erythematodes) mit hoher Krankheitsaktivität unter Standardtherapie deutlich verbessert. Daten einer Praxisstudie deuten an, dass das Biologikum in der Alltagssituation mindestens so wirksam wie in den Zulassungsstudien sein könnte. Etwa 75 % der Behandelten sprachen an mit einer Verbesserung des klinischen Bildes um mindestens 20 % (Arztbeurteilung).
Einschluss von 66 SLE-Patienten
In der deutschen OBSErve-Multicenter-Studie wurde retrospektiv der klinische Verlauf von 66 SLE-Patienten 6 Monate vor Therapiebeginn mit Belimumab, zum Zeitpunkt der Initiierung und 6 Monate später beurteilt. Die Patienten waren im Mittel 41 Jahre alt, 59 waren Frauen, und 85 % hatten einen moderaten bis schweren SLE, berichtete Prof. Andreas Schwarting, Mainz. Über die Hälfte der Patienten hatte 4 und mehr SLE-Manifestationen, die Begleitmedikation bestand in der Regel aus oralen Kortikosteroiden (mittlere Prednison-Äquivalenz-Dosis 12,3 mg/d), Antimalariamittel und/oder Immunsuppressiva. Die Gründe für den Einsatz des Biologikums war bei den meisten Patienten eine ungenügende Wirksamkeit der Vortherapie und eine Verschlechterung des Krankheitszustandes.


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Hohe Responderrate
Nach 6-monatiger Therapie mit Belimumab (Benlysta®, 10 mg/kg i. v.) wurden 3 Viertel der Behandelten als Responder mit einer Verbesserung des Gesamtzustandes (ärztliche Beurteilung) um mindestens 20 % und fast die Hälfte (46 %) mit einer Verbesserung um mindestens 50 % beurteilt. Mit allen eingesetzten Scores wurde eine Verringerung der Krankheitsaktivität festgestellt, berichtete Schwarting. Der Steroidbedarf sank im Mittel um fast 5 mg täglich. Vorzeitig abgebrochen wurde die Belimumabtherapie nur bei 2 Patienten (3 %).
Die Ansprechraten waren in der Praxisstudie noch höher als in den BLISS[ 1 ]-Zulassungstudien über 52 und 76 Wochen, in denen etwa die Hälfte der Patienten auf Belimumab ansprachen, sagte Schwarting. Prädiktiv für ein gutes klinisches Ansprechen auf Belimumab sind eine hohe klinische Aktivität (SELENA-SLEDAI-Score ≥ 10), ein niedriges Komplement (C3/C4), ein positiver Anti-dsDNA-Antikörper-Nachweis und ein hoher Steroidbedarf.
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Wichtige Ziele der SLE-Therapie
Zu den wichtigen Zielen der SLE-Therapie zählt es, die entzündliche Krankheitsaktivität zu stoppen, Schübe zu verhindern sowie den Steroidbedarf auf höchstens 7,5 mg täglich zu senken, sagte Prof. Martin Aringer, Dresden. Wenn dies durch Hydroxychloroquin und im zweiten Schritt durch Azathioprin/Methotrexat nicht gelinge, sollte frühzeitig der Einsatz von Belimumab erwogen werden.
Roland Fath, Hamburg
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München.
Die Beitragsinhalte stammen vom Symposium "Lupus-Therapie 2013 – raus aus dem reaktiven Modus!", 19.09.2013, unterstützt von der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München, im Rahmen der 41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, Mannheim.
Der Autor ist freier Journalist.
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1 Belimumab in Subjects with Systemic Lupus Erythematosus

