Diabetes aktuell 2013; 11(06): 277
DOI: 10.1055/s-0033-1360449
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DPP-4-Hemmer bei Typ-2-Diabetes – Große Endpunktstudie belegt kardiovaskuläre Sicherheit

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Publication Date:
02 November 2013 (online)

 

    Die große Phase-IV-Studie SAVOR-TIMI 53 hat die langfristige kardiovaskuläre Sicherheit des oralen Antidiabetikums Saxagliptin bestätigt. Vorgestellt worden war diese bislang größte kardiovaskuläre Endpunktstudie über mehr als 2 Jahre mit fast 16 500 langjährigen Typ-2-Diabetikern mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko kürzlich bei der ESC-Jahrestagung 2013 in Amsterdam.

    Der selektive DPP-4-Hemmer Saxagliptin (Onglyza®) war bei der Kombination aus kardiovaskulären Todesfällen, Myokardinfarkten und ischämischen Schlaganfällen als primärem Studienendpunkt Placebo nicht unterlegen, so Prof. Harald Darius, Berlin.

    Auch in sämtlichen untersuchten Subgruppen blieb dieses Resultat stabil. Lediglich das Risiko einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz als sekundärer Endpunkt im Vergleich zu Placebo um 27 % und absolut um 0,7 % erhöht. Die Mortalität wurde dadurch jedoch nicht erhöht. Der Kardiologe vermutet initial höhere Konzentrationen von NT-pro-BNP in der Verumgruppe als mögliche Ursache dieses Phänomens.

    Zugleich verbesserte Saxagliptin signifikant die Glykämiekontrolle und verringerte das Risiko der Mikroalbuminurie. Mit der Reduktion des HbA1c-Wertes von 8,0 auf 7,7 im Studienverlauf unter Verum (bzw. auf 7,9 unter Placebo) bestätigte sich damit die erwartete gute glykämische Kontrolle. Die Notwendigkeit von Höherdosierung oder zusätzlicher Gabe weiterer antidiabetischer Medikamente sowie einer Insulintherapie war in der Verumgruppe signifikant seltener. Allerdings traten unter Saxagliptin auch – meist leichte – Hypoglykämien etwas häufiger auf als in der Vergleichsgruppe. Die Gefahr von Pankreatitiden und Pankreaskarzinomen war dagegen unter Verum nicht höher als unter Placebo, zerstreute Darius ein weiteres Sicherheitsbedenken.

    Ein ideales Antidiabetikum sollte bei guter glykämischer Kontrolle keine Gewichtszunahme bewirken, blutdruckneutral sein und keine weiteren Nebenwirkungen haben, bekräftigte der Prof. Stephan Matthaei, Quakenbrück. Auch diesbezüglich seien DPP-4-Hemmer den noch oft verwendeten Sulfonylharnstoffen als Kombinationspartner von Metformin klar überlegen. Sie senkten langfristig nicht nur die HbA1c-Werte stabiler ab, sondern führen auch – im Gegensatz zu Glibenclamid – nicht zur Gewichtszunahme sondern zur Gewichtsabnahme.

    Hinzu komme die, nunmehr für Risikopatienten klar nachgewiesene, höhere kardiovaskuläre Sicherheit von Saxagliptin im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen, so Matthaei.

    Dr. Andreas Häckel, Frankfurt am Main

    Quelle: Pressekonferenz "Kardiovaskuläre Endpunktstudie SAVOR-TIMI 53: Aktuelle Daten zu Saxagliptin (Onglyza) bei Typ 2 Diabetes", Frankfurt am Main, 16. 09. 2013. Veranstalter: Bristol-Myers Squibb/AstraZeneca


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