Der Nuklearmediziner 2013; 36(04): 233-237
DOI: 10.1055/s-0033-1358752
Schilddrüsenerkrankungen und Stoffwechselstörungen, ­Schwangerschaft und Psyche
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schilddrüsenerkrankungen und Schwangerschaft

Thyroid Disorders and Pregnancy
B. Quadbeck
1   Praxis für Endokrinologie, Düsseldorf
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Publication Date:
09 January 2014 (online)

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Zusammenfassung

Schilddrüsenerkrankungen sind bei Frauen im reproduktionsfähigen Alter häufig anzutreffen. Schilddrüsenfehlfunktionen wie Hypo- oder Hyperthyreose können sich negativ auf den Schwangerschaftsverlauf und insbesondere auf die kognitive Entwicklung des Kindes auswirken. – Für therapeutische Überlegungen ist das Wissen um die physiologischen Veränderungen der mütterlichen Schilddrüsenfunktion entscheidend, um sie von pathologischen Funktionszuständen abzugrenzen. Autoimmunthyreopathien, insbesondere die Autoimmunthyreoiditis sind mit einem höheren Abort-Risiko verbunden. Im Falle einer Hypothyreose ist der Bedarf an Schilddrüsenhormonen bereits in der Frühschwangerschaft erhöht. Von einer physiologischen TSH-Erniedrigung in der Frühschwangerschaft ist die selten auftretende manifeste Hyperthyreose, die zu 85% der Fälle eine Autoimmunhyperthyreose (Morbus Basedow) ist, abzugrenzen. Die frühe Schwangerschaft und die Postpartalzeit sind bei allen bekannten Autoimmunthyreopathien vulnerable Phasen.

Abstract

Benign thyroid disorders are common in fertile women. Hypothyroidism and Hyperthyroidism adversely affect development of pregnancy and fetal brain development. For therapeutic options knowledge of the physiological changes during pregnancy is essential. Autoimmune thyroiditis is associated with a higher risk of fetal loss. In hypothyroid women a higher dosage adaptation of levothyroxine in early pregnancy is necessary. Graves disease is the most common cause of thyroid hyperthyroidism in pregnancy. Manifestation of thyroid disorders is common in early pregnancy and postpartal.