Zahnmedizin up2date 2015; 9(2): 173-188
DOI: 10.1055/s-0033-1358108
Kieferorthopädie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präprothetische Kieferorthopädie – eine interdisziplinäre Therapie

Nezar Watted
,
Muhamad Abu-Hussein
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Publication Date:
26 March 2015 (online)

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Einleitung

Zur Erzielung einer optimalen Versorgung trägt die auf allen Gebieten der Zahnheilkunde fortschreitende Entwicklung und technische Verbesserung bei.

Kieferorthopädische Maßnahmen können auch vorbereitend zu einer prothetischen Versorgung im Kindes- und Jugendalter aus ganz unterschiedlichen Gründen indiziert sein. Im Kindesalter sind häufig Patienten betroffen, bei denen z. B. aufgrund von Nichtanlagen, Zahnformanomalien oder eines traumabedingten Zahnverlustes die Anfertigung eines Zahnersatzes gegenüber dem kieferorthopädischen Lückenschluss abgewogen werden muss (Bsp. Abb. [1]).

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Abb. 1a Nichtanlage der Zähne 12 und 22 mit deutlichem Engstand im Unterkieferzahnbogen. Lückenöffnung für die fehlenden Zähne ist kaum möglich bei gleichzeitiger Auflösung des Engstandes im Unterkiefer. Die nahezu geschlossenen Lücken für die seitlichen Schneidezähne werden kieferorthopädisch geschlossen, sodass die Zähne 13 und 23 anstelle der fehlenden Zähne positioniert werden. Im Unterkiefer werden die Zähne 34 und 44 als Ausgleich extrahiert. b Das OPG zeigt, dass alle Zähne mit Ausnahme der seitlichen Schneidezähne im Oberkiefer vorhanden sind. c Die intraorale Aufnahme zeigt die Situation nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung und der Formänderung der Eckzähne zu lateralen Schneidezähnen. d Das OPG zum Behandlungsende zeigt keine Auffälligkeiten.