Verbesserte Version ab Herbst 2013
Liebes physiopraxis-Team,
mit großer Spannung haben wir den Bericht des Test-Teams zu unserem Koordinationsbrett
MonoStep gelesen. Für uns ist Feedback immer wichtig, gerade wenn es von kompetenter
Seite und direkt aus der Praxis kommt. Es freut uns, dass auf die Vielseitigkeit und
die umfangreichen Trainingsmöglichkeiten des MonoStep eingegangen wurde. Hierin sehen
wir tatsächlich die Hauptstärke und den wichtigsten Nutzen unseres Produkts. Unsere
Erfahrung im Bereich der Koordinationsbretter hat gezeigt, dass sich häufig nach anfänglichen
Erfolgen ein Gewöhnungseffekt einstellt, der weitere Fortschritte nur noch bedingt
möglich macht. Diesem Effekt sind wir bewusst entgegengetreten und haben dabei eine
einfache und doch effektive Lösung mit den Steckmodulen geschaffen.
Neben den positiven Punkten wurde auch auf die Rutschgefahr bei glattem Untergrund
sowie eine nicht optimale Befestigung der Steckmodule hingewiesen. Beide Probleme
haben wir erkannt und sind in den letzten Zügen der Entwicklung einer neuen, verbesserten
Version des MonoStep. Diese wird nicht nur mit rutschfesten Kugeln, sondern auch mit
einem komfortablen Magnet-Stecksystem ausgestattet sein.
Außerdem wird der neue MonoStep mit einer hochwertigen Übungs-DVD auf den Markt kommen,
die in umfangreichen Anwendungsvideos die vielseitige Einsetzbarbarkeit des MonoStep
darstellt.
Ab Herbst 2013 ist der neue MonoStep bei Valife erhältlich. Übrigens weiterhin zum
Preis von 39 Euro, der im Vergleich zum Wettbewerb durchaus ein weiteres Argument
ist.
Viele Grüße vom Valife Team
Glückwünsche
Danke für Euer Engagement
Liebes physiopraxis-Team,
bevor Euer Jubeljahr zu Ende geht, möchten auch wir Euch noch herzlich gratulieren!
Seit zehn Jahren – mit Erscheinen der physiopraxis – haben wir als Berufsstand nun
wirklich keine Ausrede mehr, nicht auf dem neuesten Stand zu sein. Ihr präsentiert
uns aktuelle, für uns relevante Ergebnisse aus der Forschung in verdaulichen Häppchen,
haltet uns auf dem aktuellen Stand der Physiotherapie und der Bildungs- und Gesundheitspolitik.
Vielen Dank für Eure engagierte Arbeit. Gerne weiter so und mehr davon!
Viele Grüße
Claudia Klose und Barbara Aigner,
Schulleitungen aus Bayern
Zum Artikel „Testbatterie für Aktive“
, physiopraxis 4/13
Hebelgesetze einbeziehen?
Sehr geehrte Autoren,
vielen Dank, dass Sie den Functional Movement Screen (FMS) mit seiner Testbatterie
von sieben Übungen so anschaulich und sehr verständlich vorgestellt haben.
Nun ein paar Anmerkungen, die ich zur Diskussion stellen möchte: Bei der Deep- Squat-Übung
(Abb. 1) merken Sie an, dass die abgebildete Sportlerin kompensieren muss. Was muss sie kompensieren?
Meiner Meinung nach nicht ungenügende Kraft oder Beweglichkeit, sondern ihre Körperproportionen:
Sie hat, wie viele größere, schlanke Frauen, eine „Plus-Oberschenkellänge“ und ein
„Minus-Brustkorbgewicht“. Dadurch wird das Beckengewicht relativ gesehen größer. Wenn
sie jetzt noch ihre Wirbelsäule parallel zur Tibiakante einstellen und ihr Kinn zum
Kehlkopf ziehen würde, würde sie unweigerlich nach hinten umkippen oder würde vielleicht
mit enormem Kraftaufwand in den Kniestreckern gerade mal so die Position kurzzeitig
halten können. Das würde einen sehr hohen Druck auf die Patellae bewirken. Wenn das
Becken der Dame nun noch ein wenig fraulicher, soll heißen schwerer wäre, wäre die
Übung für sie noch schwieriger ausführbar.
Abb. 1 Die Deep-Squat-Übung
(Abb.: M. Beutel)
Wenn die gleiche Position ein Mann mit breitem und vor allem schwerem Oberkörper und
relativ kürzeren Oberschenkeln einnähme, hätte er es sicherlich viel leichter, die
gewünschte „korrekte“ Position einzunehmen.
Mir fällt bei solchen Tests immer wieder auf, dass oft die unterschiedlichen Hebel
und Gewichte bzw. die unterschiedlichen Proportionen zu wenig beachtet werden. Hier
gelten doch auch die guten alten physikalischen Hebelgesetze!? Ich erinnere dabei
an die Schlagworte „horizontaler oder vertikaler Bücktyp“. Diese Gesetze einzubeziehen
in die Überlegung, wie optimale Bewegungsmuster aussehen sollten und der Zustand der
Muskulatur optimal wäre, finde ich auch in Bezug auf Drücke und Züge und somit Verschleißeinschätzung
sehr wichtig.
Noch eine Anmerkung zum Shoulder-Mobility-Test (Abb. 2): Auch hierbei würde eine Testperson, deren Oberarmlänge im Verhältnis zur Unterarmlänge
ein großes Plus aufweist, eine deutlich schlechtere „Note“ erreichen, als wenn das
Verhältnis umgekehrt wäre, ohne dass Erstere eine geringere Beweglichkeit der getesteten
Gelenke hätte.
Abb. 2 Die Shoulder-Mobility-Übung
(Abb.: M. Beutel)
Bei beiden Tests ist für mich fraglich, ob die Testaussage, deren Ziel die Mobilitätseinschätzung
ist, wirklich richtig ist.
Mit herzlichen Grüßen aus Freiburg
Sabine Kanzler-Soiné
Antwort der Autoren
Sehr geehrte Frau Kanzler-Soiné,
vielen Dank für Ihren konstruktiven Leserbrief zum Thema Functional Movement Screen.
Ein besonderes Merkmal des FMS ist, dass er keinen Spielraum für Interpretationen
zulässt. Der Score für jede einzelne Bewegung richtet sich nach einem definierten
Muster [1]. Abweichungen von diesen Mustern bzw. eine Erleichterung der Ausgangsstellung
haben Einfluss auf den Score-Wert. Warum der Proband eine Abweichung, also eine Kompensation
bei der Bewegungsausführung macht, kann viele Gründe haben. Diese lassen sich mit
dem FMS aber nicht identifizieren. Ein Grundsatz für den Tester lautet: „Ich werte
nur, was ich sehe.“
Ich stimme Ihren Ausführungen bezüglich Femurlänge der Sportlerin und Hebelverhältnisse
vollkommen zu. Vermutlich ist in diesem Fall die Konstitution der Sportlerin dafür
verantwortlich, dass sie kompensieren muss. Fakt ist jedoch, dass sie bei dieser Übung
nicht die definierten Kriterien erreicht und daher auch nicht die drei Punkte bekommen
kann.
Sie schreiben in Ihrem Brief von einer Position, die beim Deep Squat eingenommen werden
muss. An dieser Stelle ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich beim Deep
Squat um eine dynamische Ausführung einer Kniebeuge handelt, welche im Stand beginnt
und endet. Besonders wichtig ist es mir zwischen dem Test und dem Training zu differenzieren.
Nach Gray Cook sollten Sportler und aktive Menschen ein Kniebeugemuster beherrschen
[1]. Nicht jeder Sportler, Klient oder Patient muss jedoch die Kniebeuge oder gar
eine tiefe Kniebeuge trainieren. Beim Training sehen wir es als absolut notwendig
an, durch Korrekturen und Feedback auf die von Ihnen beschriebenen Hebelgesetze und
die damit verbundene Qualität der Übungsausführung einzugehen. Für Menschen mit einem
langen Femur eignet sich eine Kniebeuge als Split Squat oder eine Standwaage sicher
besser als ein Parallel Squat.
Ähnlich wie beim Deep Squat verhält es sich auch bei der Shoulder Mobility. Beim Test
wird der Abstand gemessen und bewertet, ohne dabei zu interpretieren. Sollte ein Wert
kleiner zwei oder eine Asymmetrie als Resultat herauskommen, wird empfohlen, im Anschluss
an den FMS eine differenzierte Untersuchung vorzunehmen, um möglichen Ursachen für
einen niedrigen Score-Wert auf den Grund zu gehen.
Der FMS ist weder eine Leistungsdiagnostik noch eine klinische Untersuchung. Im Test-
Retest-Regime eignet sich der FMS hervorragend, um den Erfolg von Trainings- oder
Therapieinterventionen zu überprüfen [2].
Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur Herkunft der Testbatterie. Wie im Artikel beschrieben,
liegt der Ursprung des FMS in der Arbeit mit großen Gruppen. Die Tests sollen als
„Screening-Werkzeuge“ dienen, um eine Einschätzung von möglichst vielen Sportlern
in kurzer Zeit zu erhalten. Sportler, die beim FMS „auffällig“ werden, können dann
außerhalb der Gruppe gezielt untersucht und gegebenenfalls auch behandelt werden.
Oliver Schmidtlein
Zum Artikel „Mit Fingerspitzengefühl“
, physiopraxis 6/13
Fördert Schubladendenken
Das Thema Sensibilität wird in der physiotherapeutischen Behandlung immer noch sehr
stiefmütterlich behandelt. Von dem Artikel über Sensibilitätsstörungen bei Multipler
Sklerose hätte ich mir ein wenig mehr versprochen. Es werden immer noch die alten
Tests wie vor 20 Jahren vorgestellt, beispielsweise die Spitz-Stumpf-Diskriminierung.
Auch an den Behandlungen, etwa mit Eis oder anderen Materialien, hat sich nichts geändert.
Die Therapeutin stellt einige Fragen an den Patienten, aber es werden keine therapeutischen
Konsequenzen daraus gezogen. Leider fehlt jegliche wissenschaftliche Quelle über irgendwelche
Evidenz der Tests oder der therapeutischen Behandlung. Für mich stellt sich immer
noch die eigentliche Frage, ob man Missempfindungen überhaupt durch solche Interventionen
verbessern bzw. trainieren kann. Durch einen solch schwachen Artikel fördert man nur
das Schubladendenken der Therapeuten und nicht das geforderte und erwünschte Clinical
Reasoning mit aktuellen wissenschaftlichen Argumenten.
Thomas Sprenkel,
Physiotherapeut aus Sögel
Zum Artikel „Fallstudie Schultergelenk-Impingement
, physiopraxis 6/13
Super Anleitung fürs Eigentraining
Liebes physiopraxis-Team,
ich verfolge regelmäßig Eure Beiträge und bin sehr zufrieden mit Aufbau und Themenauswahl.
Weiter gefallen mir die beiden Serien „Red Flags erkennen“ und „Ein Fall für Vier“.
Sehr gut fand ich auch die Fallstudie zum Schultergelenk-Impingement, in der Eigenübungen
detailliert beschrieben wurden. Ich wäre damals in der Ausbildung sehr froh gewesen,
wenn ein solches Vorgehen und ähnliche Übungszusammenstellungen gelehrt worden wären.
Doch uns blieb ausschließlich das Selbststudium. Ich konnte schon einige der von Rosario
Artico beschriebenen Maßnahmen positiv für mich nutzen. Ich freue mich auf mehr Artikel
mit dem Fokus auf die Eigenaktivität bzw. das Eigentraining.
Mit freundlichen Grüßen aus Rostock
Björn Kotterba