ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2013; 122(07/08): 378-383
DOI: 10.1055/s-0033-1356633
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M Daubländer
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Publikationsdatum:
28. August 2013 (online)

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Zur Reduktion der Weichteilanästhesie bei Routinebehandlungen (konservierend, parodontologisch, prothetisch) in der Zahnheilkunde wurde 2008 von der Food and Drug Administration (FDA) in den USA und im November 2011 auch vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Injektionslösung mit dem Wirkstoff Phentolaminmesilat zugelassen. Eingesetzt werden darf sie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren und einem Körpergewicht von > 15 kg. Durch den vermuteten Wirkmechanismus der Vasodilatation (α-adrenerger Effekt) wird eine deutliche Reduktion der Rückbildungszeit der Weichteilanästhesie erreicht. Dies hat auch eine schnellere Rückkehr der Funktionsfähigkeit von Zunge, Wangen und Lippen zur Folge. Die Art und Frequenz von Nebenwirkungen ist erfreulicherweise gering. An 1. Stelle stehen Schmerzen im Injektionsgebiet (5 %) und andere lokale Beschwerden. Systemische kardiovaskuläre Ereignisse sind eine Hypertonie (1,8 %) oder Bradykardie (1,3 %). Interventionsbedürftig waren diese Ereignisse jedoch nicht.