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DOI: 10.1055/s-0033-1354330
Bestandsaufnahme und Ausblick
Publication History
Publication Date:
21 August 2013 (online)



Die DGOU hat ein großes Projekt abgeschlossen: das Weißbuch Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie. Das Weißbuch beschreibt erstmals den aktuellen Stand, das Entwicklungspotenzial und wesentliche Zukunftsperspektiven der Forschung in O und U – von der Grundlagenforschung über die translationale und klinische bis hin zur Versorgungsforschung.
Krankheiten und Verletzungen des Muskel- und Skelettsystems gehören zu den häufigsten Leiden in der modernen Gesellschaft. Angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung werden sie weiter zunehmen. Da nicht nur die therapeutischen Möglichkeiten, sondern auch die Ressourcen des Gesundheitssystems begrenzt sind, steht die Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie vor immensen Herausforderungen. Denn die funktionsgerechte Entwicklung und lebenslange Erhaltung des Bewegungssystems sind wesentliche Voraussetzungen für Mobilität und Selbstständigkeit bis ins hohe Alter. Die DGOU hat das Weißbuch Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie herausgegeben, um den Stellenwert der orthopädisch-unfallchirurgischen Forschung zu belegen – auch und vor allem gegenüber Politikern und Entscheidern im Gesundheitswesen, unter anderem, um das Einwerben von Fördermitteln für orthopädisch-unfallchirurgische Forschungsvorhaben zu erleichtern.
Dafür präsentiert das Weißbuch zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungsaktivitäten. In einem eigenen Kapitel werden sämtliche Lehrstühle und Labore an den Orthopädischen und Unfallchirurgischen Universitätskliniken und Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken aufgelistet. Auf 20 Seiten werden die Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet mit Leitungspersonal, Anschrift und Internetadresse aufgeführt. Anschließend stellen sich die Forschungsnetzwerke innerhalb der DGOU vor: das Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net), das Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration (MR-Net) sowie das Netzwerk Traumaforschung (NTF).
Auch die Forschungsleistungen der Einrichtungen werden in der Gesamtheit aufgeführt. Die Institutionen haben dafür über einen Online-Fragebogen für den Zeitraum 2007 bis 2009 Auskunft über ihre Tätigkeiten erteilt. Neben ihren Forschungsbereichen machten sie auch Angaben zu ihren Forschungsausgaben und ihrer Personalausstattung. Dabei zeigte sich, dass die Ausgaben insgesamt zugenommen haben. Die meisten Forschungsausgaben stammen aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), gefolgt von Kooperationsprojekten mit der Industrie sowie Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Im Anschluss an diese Bestandsaufnahme folgt der Kern des Weißbuchs: Insgesamt 119 Autoren zeigen in 55 Artikeln die Potenziale und Ziele ihrer Forschungsschwerpunkte auf und bewerten die mögliche Bedeutung für die Patientenversorgung und Volkswirtschaft. Die Grundlagenforschung stellt sich dabei in ihrer herausragenden Breite in den Themenfeldern Zell- und Gewebeforschung, Tissue Engineering, Biomechanik und Implantattechnologie dar. Im darauffolgenden Abschnitt wird die Translationale Forschung beschrieben, die den Weg von den Grundlagen in die klinische Anwendung bezeichnet. Die klinische Forschung wird in zwei weiteren Kapiteln, unterteilt in allgemeine und spezielle Themen, ausführlich dargestellt. Im Anschluss an die Kapitel zur klinischen Forschung wird das Weißbuch mit einem Beitrag zu den Zukunftsperspektiven der Versorgungsforschung abgerundet.
Dr.-Ing. Daniel Klüß
REDAKTION DES WEISSBUCHS
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, DGOU-Präsident 2012
Prof. Dr. Christoph Josten, DGOU-Vizepräsident 2012
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Generalsekretär DGOU/DGU
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär DGOOC, stellv. Generalsekretär DGOU
Prof. Dr. Ingo Marzi, Präsident der Sektion Grundlagenforschung 2012
Koordination: Dr.-Ing. Daniel Klüß, stellvertretender Leiter des Forschungslabors für
Biomechanik und Implantattechnologie an der Universitätsmedizin Rostock.