Der Klinikarzt 2013; 42(07): 306
DOI: 10.1055/s-0033-1353737
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Clostridium-difficile-Infektionen – Zwei-Stufen-Diagnostik liefert schnelle Ergenisse

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Publikationsdatum:
31. Juli 2013 (online)

 
 

Infektionen mit Clostridium difficile (CDI) sind in Deutschland die häufigste Ursache für nosokomiale Diarrhöen und für zirka 37 000 solcher Fälle jährlich verantwortlich. Wie Experten betonen, wird die Infektion zu selten diagnostiziert und typisiert. Hierzulande kommt es zu etwa 7 CDI-Fällen pro 10 000 Patiententage, in 4 % verläuft die Infektion schwer, sagte PD Axel Kola, Berlin. Dabei ist die Häufigkeit hypervirulenter Stämme vom Ribotyp 027 und 078 unklar. Seit 2007 sind schwer verlaufende CDI und das Auftreten von Ribotyp-027-Isolaten durch den behandelnden Arzt zu melden.

Clostridium difficile-Infektionen nehmen zu

Dass CD-Infektionen zunehmen, betonte PD Lutz von Müller, Homburg/Saar. Dies zeigen erste Auswertungen der europaweiten Punktprävalenzstudie EUCLID (European, multi-centre, prospective, bi-annual point prevalence study of Clostridium difficile infection in hospitalised patients with diarrhoea). Bei den bisher untersuchten 3923 Stuhlproben aus 482 Krankenhäusern ergab sich eine Inzidenz von 6,6 CDI-Fällen pro 10 000 Patiententage [ 1 ]. Diese Zahl lag im Jahr 2008 noch bei 4,1 [ 2 ].

Um eine zielgerichtete Therapie einzuleiten und Ansteckungen durch geeignete Isolationsmaßnahmen im Krankenhaus zu verhindern, könnten schnelle, sensi­tive und standardisierte Screeningtests eingeführt werden, so von Müller. Denn häufig setzten Kliniken noch allein die ­Toxintestung ein, die jedoch aufgrund der niedrigen Sensitivität von unter 70 % zu vielen falsch-negativen Ergebnissen führt [ 3 ].


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Zielgerichtete Therapie mittels ­Screeningtests

Eine sensitivere Diagnostik bietet beispielsweise der 2-Stufen-Algorithmus-Test C. Diff Quik Chek Complete®, der das Glutamatdehydrogenase-Antigen (GDH) und auch die Toxine A sowie B in Stuhlproben nachweist. Der Test verfügt über einen negativen Vorhersagewert von 99,8 %. Zirka 89 % der Proben können in weniger als 30 Minuten befundet werden [ 4 ]. In den restlichen 11 % mit positiven GDH-, aber negativem Toxin-Nachweis, sollte weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Basierend auf diesen Ergebnissen schlagen die Infektiologen für Deutschland vor, dass hoch sensitive Tests in allen Laboratorien eingeführt und bei nosokomialen Diarrhöen routinemäßig Tests auf eine CDI vorgenommen werden sollte.

Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt/Main

Quelle: Symposium "Clostridium difficile – ­Aktuelles zur Epidemiologie, Diagnostik und Therapie", am 27. Mai 2013 in Frankfurt a. M. Veranstalter: Konsiliarlabor für Clostridium difficile mit Unterstützung der Alere GmbH, Köln.


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  • Literatur

  • 1 Davies KA et al. 23. ECCMID Berlin 2013. Poster LB2968
  • 2 Bauer MP et al. Lancet 2011; 377: 63-73
  • 3 Wren MW et al. Br J Biomed Sci 2009; 66: 175-179
  • 4 Gebrauchsinformation C. Diff Quik Chek Complete®

  • Literatur

  • 1 Davies KA et al. 23. ECCMID Berlin 2013. Poster LB2968
  • 2 Bauer MP et al. Lancet 2011; 377: 63-73
  • 3 Wren MW et al. Br J Biomed Sci 2009; 66: 175-179
  • 4 Gebrauchsinformation C. Diff Quik Chek Complete®