Pneumologie 2013; 67(09): 519
DOI: 10.1055/s-0033-1353567
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Praktische Pneumologie in der Pädiatrie – Therapie

Contributor(s):
S. Ewig
Griese M, Nicolai T (Hrsg.)
Praktische Pneumologie in der Pädiatrie – Therapie.
Behandlung, Rehabilitation und Prophylaxe – Fallbeispiele.
Stuttgart: Thieme Verlag; 2013. 375 Seiten, 139,99 €
ISBN: 9783131611710
Further Information

Publication History

Publication Date:
04 September 2013 (online)

 

    Dieser Band ist der mit Spannung erwartete Folgeband zur „Diagnostik“, ein Lehrbuch, das ebenso an dieser Stelle als vorzügliches Referenzbuch für Pneumologen jeder Spezialität vorgestellt wurde. Der Therapieband ist um gut ein Drittel umfangreicher ausgefallen, was vielleicht unvermeidbar war, aber auch ein bisschen schade ist, denn 569 Seiten liest man nicht mehr so ohne weiteres komplett, sondern nur noch ausschnittsweise. Vielleicht hätte man den Inhalt auf zwei Bände verteilen sollen: einen allgemeinen und einen speziellen Therapieband.

    Zwei Herausgeber und 44 Mitautoren haben sehr viel Material zusammengetragen. Es ging den Herausgebern darum, die Vielzahl schlecht definierter und entsprechend von keiner Leitlinie erfasster Themenkomplexe konzeptuell zu erfassen und auf dieser Basis „streng klinisch ausgerichtete Handlungsanleitungen“ vorzutragen. Im Ergebnis finden sich die Inhalte in 57 Kapiteln dargelegt, aufgeteilt in die 7 Sektionen „Diagnose und Indikation zur Therapie“, „Therapeutische Prinzipien“, „Atemwegserkrankungen“, „Pleuraerkrankungen“, „Diffus parenchymatöse Erkrankungen“, „Lokalisierte grob strukturelle Fehlbildungen“, „Schnittstellen zu anderen medizinischen Disziplinen“.

    Die Darstellung ist nicht genug zu loben – knapper, informativer Text, voller Praxistipps, gutes Tabellen-, Abbildungs- und Bildmaterial, viele Fallbeispiele, ein vorbildliches Lehrbuch in jeder Hinsicht. Die Literaturhinweise sind bewusst sehr knapp bemessen, denn es handelt sich um ein klinisches Buch, nicht um eine wissenschaftliche Referenz. Nicht alle Kapitel können gleich gut gelungen sein. Das Infektiologie-Kapitel etwa, in dem es in erster Linie um Pneumonien geht, fällt allzu tabellarisch aus; eine knappe Seite Text erscheint doch sehr summarisch: selbst das Rhinosinusitis-Kapitel ist ausführlicher. Dennoch können solche Unterschiede den hohen Informationswert dieses Buches nicht schmälern.

    Ein gutes Lehrbuch hat heute einen Onlineteil – auch dieses. Einige Beispiele operativer Vorgänge sind im Paket enthalten, und diese sind sehr instruktiv.

    „Gefällt mir“ – sogar sehr.

    Prof. Dr. med. Santiago Ewig, Bochum


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