Dialyse aktuell 2013; 17(06): 290
DOI: 10.1055/s-0033-1350012
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

4. Nephrologischer Pflegetag in Cottbus

Neue nephrologische Pflegeperspektiven
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Publication Date:
15 July 2013 (online)

 
 

    Schmerztherapie, evidenzbasierte Pflege und Peritonealdialyse – diese und weitere Themen lockten beim diesjährigen Nephrologischen Pflegetag zahlreiche Pflegekräfte nach Cottbus.

    "In der Dialyse werden insgesamt zu wenig Schmerzmittel verabreicht", machte Dr. Steffen Wolf in seinem Vortrag über schmerztherapeutische Maßnahmen bei Dialysepatienten eindringlich deutlich. Da die Mehrheit der Patienten viele Komorbiditäten wie Diabetes mellitus, generalisierte Osteoporose und Polyneuropathien mitbringen, sollte seiner Ansicht nach die Schmerzbehandlung bei Dialysepatienten gerade auch bei Nephrologen künftig ein noch wichtigerer integraler Bestandteil der Dialyse sein. Denn "chronische Schmerzen spielen eine große Rolle für die Lebensqualität bei Dialysepatienten", so Wolf.

    Sehr interessante Vortragsthemen

    Der Vortrag bildete einen Höhepunkt des 4. Nephrologischen Pflegetages in Cottbus, der Mitte April im Radisson Blu Hotel Cottbus stattfand. Wie im Vorjahr nahmen rund 75 Pflegekräfte teil, die über die Landesgrenzen von Brandenburg und Berlin hinaus auch aus Sachsen und Niedersachsen kamen. Die Mehrheit der Teilnehmer schätzte dabei vor allem die zahlreichen Möglichkeiten, das eigene Wissen zu erweitern – so auch durch das Referat von Ines Claas, die über "Ausfallkriterien, Indikation, Kontraindikation in der Peritonealdialyse" berichtete. Seit bereits 20 Jahren ist die Krankenschwester aus dem KfH Frankfurt/Oder in diesem Bereich tätig und betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit eines hohen Maßes an Kreativität, um diese Tätigkeit im häuslichen Bereich auszuüben.

    Eine besonders anschauliche Übertragungsreise von Bakterien unternahm der renommierte PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben (Abb. [ 1 ]) in seinem Vortrag über "Hygienefehler und deren Auswirkungen". Aus einem vermeintlich trockenem Thema wie der Hygiene gelang es ihm einmal mehr, die Bedeutung der Hände-, Wisch- und Wäschedesinfektion herauszustellen.

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    Abb. 1 PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben und Franka Köhler.

    Welches Gewicht die korrekte Dokumentation aller pflegerischen Maßnahmen hat und wie es gelingt, evidenzbasiertes Pflegehandeln in die Praxis umzusetzen, verdeutlichte die Diplom-Medizin-Pädagogin Jana Schlott in ihrem Vortrag. Ihr Fazit: Die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis bedarf der Bereitschaft und des Engagements aller Pflegenden sowie der Offenheit einer Institution gegenüber Innovation und Veränderung!

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    (Bild: CD248 The Doctor is in)

    Um die wachsende Zahl an beruflichen Perspektiven in der Pflege ging es schließlich bei Anja Köhler. Die Schülerin der Medizinischen Fachschule berichtete fundiert über die aktuellen verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel zur/m Fachkrankenschwester/-pfleger Nephrologie/Dialyse, Painnurse, Casemanager(in) oder Pflegebeauf-tragte(n). Einen akademischen Bogen spannte Daria Olsen von der Universität Witten/Herdecke, indem sie betonte, dass mittlerweile 80 verschiedene Studiengänge im Bereich Pflege angeboten werden. Dazu gehören unter anderem das Pflegemanagement, die Pflegepädagogik und die Pflegewissenschaft. Welche Voraussetzungen sind notwendig und welches Ziel hat der jeweilige Studiengang? All diese Fragen konnte Frau Olsen in ihrem Vortrag beantworten.


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    Eine erfolgreiche Veranstaltung

    "Wir freuen uns, immer mehr Pflegekräfte als Referenten für den Nephrologischen Pflegetag Cottbus gewinnen zu können", erklärte Daniela Konzack, Fachkrankenschwester in Cottbus und Mitorganisatorin der Veranstaltung. "Die große Nachfrage bestärkt uns in dem Kurs, bei einer geringen Teilnahmegebühr von nur 10 Euro hervorragende Tagungsmöglichkeiten zu bieten", so Franka Köhler. Interessenten erhalten auf Wunsch Details zu den diesjährigen Vorträgen. Der nächste Nephrologische Pflegetag Cottbus findet am 5. April 2014 statt. Themenvorschläge können auf Wunsch den Veranstaltern bereits übermittelt werden (E-Mail: d.konzack@afnp.de und f.koehler@afnp.de).

    Daniela Konzack, Cottbus

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    Abb. 1 PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben und Franka Köhler.
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    (Bild: CD248 The Doctor is in)
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