Der minimalinvasive Eingriff zur Behandlung der therapierefraktären Hypertonie lässt
sich auch unter Alltagsbedingungen sicher durchführen. Das bestätigen erste Daten
aus dem deutschen GREAT[
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]-Register, die auf dem EuroPCR 2013 in Paris vorgestellt wurden. Die Daten des GREAT-Registers
sind allerdings nur bezogen auf die Verwendung des SimplicityTM-Katheters und nicht
ohne Weiteres auf andere Systeme übertragbar.
Wie Dr. Felix Mahfoud vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg (Saar) im
Rahmen eines von Medtronic unterstützten Symposiums berichtete, gab es bei der renalen
Denervation mit dem SymplicityTM-System auch unter Alltagsbedingungen keine ernsten Vorfälle, die sich auf die Applikation
der Radiofrequenzenergie an der Arterie zurückführen ließen. Nach dem Eingriff entwickelten
lediglich 2 der 617 bisher eingeschlossenen Patienten postinterventionelle vaskuläre
Komplikationen. Spasmen wurden bei 9 % von ihnen beobachtet. Diese waren jedoch reversibel.
Dass auch einige schwerwiegende Komplikationen auftraten sei, wie Mahfoud unterstrich,
nicht auf den Eingriff selbst zurückzuführen. "Sie zeigen lediglich, wie krank diese
Patienten waren", betonte der Mediziner. Er wies darauf hin, dass viele von ihnen,
neben hohem Blutdruck, eine ganzen Reihe von Komorbiditäten wie etwa Typ-2-Diabetes,
Schlafapnoe oder Herz- und Nierenerkrankungen aufwiesen. Krankenhauseinweisungen wegen
hypertensiver Krisen, Myokardinfarkte und Nierenversagen seien bei solch schwer kranken
Patienten nichts Ungewöhnliches. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von 6 Monaten
habe sich gezeigt, dass das Verfahren unter realen Bedingungen ein exzellentes Sicherheitsprofil
aufweise, so der Experte.
(Bild: Medtronic GmbH, Meerbusch)
Deutliche Blutdrucksenkung um bis zu 30/16 mmHg
Zusätzlich zeigte sich ein signifikanter Effekt auf den in der Praxis wie auch den
ambulant gemessenen Blutdruck. Ausgangsblutdruckwerte von 140–159 mmHg sanken innerhalb
des Beobachtungszeitraums um 15/8 mmHg, Werte von 160–179 mmHg fielen um 18/9 mmHg
ab. Bei jenen Hypertonikern, deren Werte noch darüber lagen, war der Blutdruckabfall
mit 30/16 mmHg am deutlichsten ausgeprägt. Wurde ambulant gemessen, lag die Absenkung
zwischen 11/4 mmHg und 19/11 mmHg. Ambulant heißt hier ABPM (Ambulatory Blood Pressure
Monitoring), was eine 24-h-Blutdruckmessung im Tagesmittel bedeutet.
Das GREAT-Register soll insgesamt 1000 Patienten aufnehmen. Ihre Daten fließen mit
denen von weiteren Patienten aus aller Welt in ein globales Register ein, das am Ende
mindestens 5000 Patienten umfassen soll. Untersucht wird der Einsatz des SymplicityTM-Systems nicht nur bei Bluthochdruck, sondern auch bei anderen Erkrankungen, die durch
eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems charakterisiert sind. Mit diesen
Daten hofft man, nicht nur die langfristige Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Eingriffs
belegen zu können, sondern auch Antworten auf eine Reihe weiterer bislang ungeklärter
Fragen zu finden.
Birgit Matejka, München
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Medtronic GmbH, Meerbusch.
Die Beitragsinhalte stammen von Unternehmensinformationen.
Die Autorin ist freie Medizinjournalistin.