Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0033-1349708
Schulterrehabilitation – Wenig Neues
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
20 June 2013 (online)


Jens Schönbeck ist langjähriger Dozent und Therapeut. Er weiß, wie schwierig es ist, das komplexe Thema „Schulter“ im Unterricht zu vermitteln, und kennt die Probleme, die Therapeuten täglich bei Patienten mit Schulterproblemen erleben. Neben anatomischen Grundlagen stellt er in dem Buch die Krankheitsbilder der Schulter, die Diagnostik und die daraus resultierende Behandlung vor. Röntgenbilder veranschaulichen die Krankheitsbilder und ärztliche Versorgung, was zu einem deutlich besseren Verständnis beiträgt. In der konservativen Untersuchung findet man auch klinische Tests, bei denen eine Evidenz nachgewiesen wurde. Die dargestellten Behandlungstechniken sind bereits aus der Manuellen Therapie bekannt. Schönbeck bietet keine weiterführenden Erkenntnisse, vor allem was die Behandlungsstrategie betrifft. Er bleibt einem mechanischen Denkmodell treu. Das erklärt auch die Auswahl seiner Behandlungstechniken. Neurophysiologische und vor allem pathophysiologische Aspekte spricht er nicht an. Er führt die Wirbelsäule als Störfaktor auf, aber nur aus mechanischer Sicht. Eine Verarbeitung des sensiblen Inputs auf segmentaler Ebene und daraus entstehende Konsequenzen für die Behandlung erwähnt er nicht. Stattdessen beschreibt er Akupunkturpunkte am Ohr, die für die tägliche Arbeit eines Physiotherapeuten sicher nicht hilfreich sein dürften. Völlig unverständlich ist, dass das Buch keine Literaturangaben enthält. Man weiß nie, ob getroffene Aussagen durch Studien belegt sind.
Ein Schulbuch, das Berufseinsteigern Tipps geben kann. Für wissenschaftlich interessierte Physiotherapeuten ist es keine Bereicherung.
Bernd Falkenberg, Lehrer für Manuelle Therapie aus Iserlohn

