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DOI: 10.1055/s-0033-1349153
Die Hütte brennt
Publication History
Publication Date:
09 July 2013 (online)
Die Fallzahlen im Krankenhaus steigen. Trends und Ursachen der Mengenausweitung standen im Mittelpunkt einer Konferenz, die das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mit der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) und der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG) am 11. April 2013 veranstaltete.
„Deutschlands Ärzte sind OP-Rekordler“. So kommentierte Jürgen Graalmann, Vorsitzender des AOK-Bundesverbandes, den OECD-Bericht „Managing Hospital Volumes“. Doch die wesentliche Aussage der Studie, die im Rahmen der Konferenz „Mengenentwicklung im Krankenhausbereich“ präsentiert wurde, war eine andere.
Dass die Mengenentwicklung im deutschen Krankenhauswesen besorgniserregend ist, hatte der Bundesgesundheitsminister schon akzeptiert, als er die Finanznot der Krankenhäuser mit einer Finanzspritze von 1,1 Milliarde Euro lindern musste. Dass sich die Finanznot vorwiegend beim Personal auswirkt und daher manchenorts „die Hütte brennt“, ist inzwischen auch beim Patienten angekommen. Bahr war nicht mehr dabei, als der Bericht der OECD und in der anschließenden Diskussion die wahren Probleme dargestellt wurden: Es sei das DRG-System, das als ausschließliches Vergütungssystem die Krankenhäuser in einen (ruinösen) Wettbewerb zwinge und mittelbar die Mengenzunahme auslösen würde. Nach wie vor gebe es in Deutschland zu viele Krankenhäuser ([Abb. 2]), zu viele Krankenhausbetten ([Abb. 3]) und mit dem Wettbewerb einen Anstieg der Krankenhausleistungen ([Abb. 4]).