Der Klinikarzt 2013; 42(04): 200
DOI: 10.1055/s-0033-1345651
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Tumorschmerzen – Beherrschung der Symptome als Therapieziel

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Publication Date:
23 April 2013 (online)

 
 

    Zu den Zielen der Versorgung beim Tumorschmerz gehört die Beherrschung der Symptome in Ruhe, bei Belastung oder beim Durchbruchschmerz. Als allgemeine Therapieprinzipien gelten, dass die orale medikamentöse Tumorschmerztherapie als Dauertherapie mit festen Einnahmezeiten so organisiert wird, dass möglichst eine 24-stündige Abdeckung durch die Freisetzung von Retardpräparaten erreicht wird. Nicht nur die gewählte Substanz, sondern auch die Galenik soll in die Therapieentscheidung einfließen, betonte Dr. Johannes Horlemann, Kevelaer [1].

    Diagnose in 3 Ebenen

    Wie der Schmerztherapeut weiter sagte, vollzieht sich die schmerzmedizinische Diagnose von Tumorschmerzen in 3 Ebenen: Hilfreich bei der Abgrenzung zwischen chronischen und akuten Schmerzen ist ein schmerzkinetisches Profil über den Tag und die Nacht zu erstellen, vorzugsweise mit Ratingskalen wie VAS ­(Visuelle Analogskala).

    Des Weiteren sollte die Abgrenzung zwischen nozizeptiven (somatischen, viszeralen), neuropathischen, das heißt zwischen sympathischen, neuralgiformen Schmerzen und gemischten Schmerzformen erfolgen. Als dritte Ebene sind organisch erklärbare Schmerzen bei Angst, Depression bzw. Deprivation zu eruieren.


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    Schmerztherapie vorrangig medikamentös

    Zu den allgemeinen Prinzipien der Therapie zählt, dass die Tumorschmerztherapie vorrangig mit Medikamenten geschieht. Dabei wird der orale Applikationsweg bevorzugt. Falls dies nicht möglich oder gewünscht ist, kommen Applikationswege wie subkutan, transdermal sowie intravenös in Betracht. Intramuskuläre Injektionen sind obsolet, betonte Horlemann. Keineswegs sollte der Patient alle Ebenen des WHO-Stufenschemas I–III durchschreiten müssen. Bei der Auswahl der Medikamente haben die Wirkstärke und Verträglichkeit den Vorrang.

    Zur Pharmakotherapie nach dem WHO-Stufenschema III erläuterte der Schmerztherapeut, dass Hydromorphon, das beispielsweise in Jurnista® enthalten ist, aufgrund der pharmakologischen Vorteile in der Verträglichkeit zur Präferenzsubstanz in der Tumorschmerztherapie eingestuft worden ist. Hydromorphon entfaltet seine Wirksamkeit bei neuropathischen, nozizeptiven und auch viszeralen Schmerzen.

    Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt

    Quelle: Pressekonferenz "Gemeinsam gegen den Tumorschmerz", am 7. März 2013 in Frankfurt. Veranstalter: Janssen-Cilag GmbH, Neuss.


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