Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2013; 20(02): 57
DOI: 10.1055/s-0033-1345221
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Weitere Todesfälle durch kürzlich entdecktes Bunyavirus – SFTS-Infektionen in Japan

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Publication Date:
30 April 2013 (online)

 

    Anfang des Jahres wurde das erst kürzlich in China entdeckte SFTS-Virus (Severe Fever with Thrombocytopenia Syndrome) erstmals auch in Japan nachgewiesen. Seither konnte dieses Bunyavirus hier posthum als Todesursache für mindestens 5 ungeklärte Todesfälle aus dem Zeitraum von 2005 bis Herbst 2012 identifiziert werden. Mindestens 3 weitere Personen hatten eine Infektion mit dem SFTS-Virus überlebt.

    Das Virus wurde erst im Jahr 2011 beschrieben, als eine Häufung unbekannter, schwer verlaufender Fiebererkrankungen aus dem Frühjahr 2009 in Zentralchina untersucht wurde. In 6 zentral- und nordostchinesischen Provinzen hatte es zu mindestens 280 Erkrankungen geführt. Mindestes 30 Personen waren an den Folgen der Infektion verstorben.

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    (Bild: Thieme Verlagsgruppe, Fotograf: Studio Nordbahnhof)

    Die Inkubationszeit beträgt bis zu 2 Wochen. Dann tritt in der Regel zunächst hohes Fieber auf. Als weitere Symptome werden Schwindel, Thrombo- und Leukozytopenie, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen beschrieben. Schließlich kann es zu Multiorganversagen kommen. Die Mortalitätsrate in China lag anfänglich bei 30 %.

    Keiner der japanischen Erkrankten, die alle aus dem Westen des Landes stammen, hatte sich in der Zeit vor Krankheitsausbruch außerhalb des Landes aufgehalten. Auch die genetischen Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Infektionen innerhalb Japans erfolgten – die Erreger der japanischen Fälle waren fast identisch, zeigten jedoch deutliche Unterschiede zu den chinesischen SFTS-Viren.

    Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

    Quelle: promed


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