Krankenhaushygiene up2date 2013; 08(03): 197-216
DOI: 10.1055/s-0033-1344780
Antibiotikaanwendung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beeinflussung des Antibiotikaverbrauchs in einem Krankenhaus – Erfahrungen aus 10 Jahren Antibiotika-Surveillance

Klaus Schatzmann
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Publication Date:
12 September 2013 (online)

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Kernaussagen
  • Bei dem aktuell noch bestehenden Personalmangel im Bereich der Krankenhaushygiene sollten die zu Beginn zur Umsetzung gewählten Maßnahmen möglichst einfach strukturiert und effektiv sein. Hierzu lohnt es sich, in einem engen Kontakt mit den Mitarbeitern der Verwaltung und EDV bestehende Strukturen zu sichten und zu überprüfen, inwieweit sie – eventuell bei kleinen Modifikationen – geeignet sind, Daten für die aufzubauenden Surveillance-Datensätze zu liefern oder die Datenerhebung zu vereinfachen.

  • Die Datensätze sollten von Beginn an einfach strukturiert und digital analysierbar sein.

  • Es lohnt sich auf längere Sicht, allgemein verbreitete Programme zu nutzen, da dies den Datenaustausch verbessert bzw. oft erst mit vertretbarem Aufwand ermöglicht. Auch die Möglichkeit der Datenanalyse und der Präsentation zu Schulungszwecken als wichtigem Element einer effektiven Surveillance wird so erheblich vereinfach und verbessert.

  • So erkennbare und kurzfristig den Mitarbeitern rückgespiegelte Erfolge verbessern nach unseren Erfahrungen stark die Motivation zur Zusammenarbeit mit der Krankenhaushygiene.

  • Empfohlene Mittel der Antibiotikaeinsatzsteuerung sind:

    • Erstellung von angepassten Antibiotikaempfehlungen: Erstauswahl und perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP),

    • Einführung und Schulung der Steuerung der Antibiotikamedikation mittels Procalcitonin,

    • Kontrolle des Einsatzes,

    • kommentierte Rückmeldungen an die Organisationsverantwortlichen,

    • regelmäßige Schulungen zu Infektionen: Diagnostik und Therapie,

    • Einzelfallberatung.