Der Klinikarzt 2013; 42(03): 154
DOI: 10.1055/s-0033-1343033
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Neue orale Antikoagulantien (NOAK) – Vorteile der direkten Antikoagulation bei Vorhofflimmern

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Publikationsdatum:
25. März 2013 (online)

 
 

Die neuen oralen Antikoagulantien (NOAK) sind für immer mehr Indikationen zugelassen, auch beim Vorhofflimmern. Da ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis angenommen wird als bei den etablierten Vitamin-K-Antagonisten (VKA), diskutierten Experten bereits einen Paradigmenwechsel bei der Antikoagulation bei Vorhofflimmern. Die Hauptprobleme der Vitamin-K-Antagonisten im klinischen Alltag sieht Prof. Edelgard Lindhoff-Last, Frankfurt, vor allem in den etwa 400 Arzneimittelwechselwirkungen – Warfarin ist in den USA beispielsweise die häufigste Ursache von Krankenhauseinweisungen wegen schwerer Arzneimittelwechselwirkungen [ 1 ]. Zudem erleiden bis zu 1% der mit Vitamin-K-Antagonisten behandelten Patienten schwere zerebrale Blutungen pro Patientenjahr. Zwei Drittel der Hirnblutungen träten bei einem INR < 30 auf, also im therapeutischen Bereich, betonte Lindhoff-Last. Die NOAK verringern das Risiko intrakranialer Blutungen durch die Antikoagulation, allerdings sind hierbei gastrointestinale Blutungen etwas häufiger. Vermutet werde ein Effekt der aktiven Wirksubstanz im Darm bzw. in der Mukosa, die es bei den injizierten Vitamin-K-Antagonisten nicht gibt, so die Expertin.

Die bisher veröffentlichten großen klinischen Studien konnten laut PD Jan Steffel, Zürich, zeigen, dass mit den NOAK auch eine bessere bzw. gleichwertige Wirksamkeit wie mit Vitamin-K-Antagonisten erzielt werden könne. Dabei sei die Handhabung durch die orale Einnahme und die nicht mehr notwendige häufige INR-Kontrolle und Dosisanpassung wesentlich einfacher.

Neuer NOAK wird geprüft

Noch nicht in Europa zugelassen ist der Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban (Lixiana®). In einer Phase-II-Studie zeigte sich laut Steffel, dass der Talspiegel der wichtigste Prädiktor für die Blutungswahrscheinlichkeit ist. Die Phase-III-Studie ENGAGE AF-TIMI 48 [ 2 ] prüft derzeit die einmal tägliche Gabe von Edoxaban zur Prävention des thromboembolischen Schlaganfalls bei Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern im Vergleich zu Warfarin. Edoxaban wird dabei in 2 Dosierungen geprüft, die gemäß der Risikofaktoren (z. B. Niereninsuffizienz) über den gesamten Studienverlauf adaptiert werden können.

Friederike Klein, München

Quelle: Satellitensymposium "Neue orale Antikoagulantien im klinischen Alltag: Evidence-based Medicine versus Real Life" am 20.02.2013 anlässlich der 57. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung in München. Veranstalter: Daiichi Sankyo, München.


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