Ein Ernährungsprogramm, das auch bei einer überwiegend männlichen Klientel zur deutlichen
Gewichtsreduktion führt, ist möglich. Allerdings müssen die Männer dort angesprochen
werden, wo sie einen Großteil des Tages verbringen – am Arbeitsplatz. Dr. Hardy Walle
aus Kirkel berichtete vom Erfolg des Bodymed®-Ernährungskonzepts im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Das Programm
zielt auf eine langfristige Umstellung auf eine eiweißoptimierte, fettmodifizierte
und moderat kohlenhydratreduzierte Ernährung. Über 3 Monate nahmen 144 Teilnehmer
mit einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30 im Alter von 24–72 Jahren (im Mittel
48,2 Jahre) teil, davon 73,3 % Männer. Im Durchschnitt reduzierte sich das Gewicht
von initial 105,5 kg signifikant auf 96,8 kg. Der Bauchumfang verringerte sich im
Mittel um 11,8 cm (9,7 %) und dabei bei den Männern noch stärker als bei den Frauen.
Die Fettmasse reduzierte sich durchschnittlich um 7,1 kg oder 19,5 %; die Gewichtsreduktion
erfolgte also nicht zu Lasten der Muskelmasse.
Erfolg langfristig nachweisbar
Die günstigen Auswirkungen der Gewichts- und Fettreduktion ließen sich direkt dokumentieren:
Der mittlere systolische Blutdruck sank von 144,6 auf 128,4 mmHg, der diastolische
von 93,4 auf 85,1 mmHg. Die Triglyzerid-Spiegel lagen zu Beginn des Programms bei
durchschnittlich 141,8 mg/dl, am Ende des dreimonatigen Programms bei 91,0 mg/dl (–35,8
%). Dabei basiert das hier verwendete Ernährungskonzept auf einer Reduktion vor allem
der Kohlenhydrate, nicht aber der Eiweiße, betonte Walle. Trotzdem sank auch der Gesamtcholesterinspiegel
im Mittel von 226,0 auf 182,7 mg/dl (–19,2 %) und das LDL-Cholesterin von 147,6 auf
113,5 mg/dl ab. Der HDL-Wert blieb dagegen über die 3 Monate stabil bei im Mittel
knapp 53 mg/dl. Der Nüchternblutzucker normalisierte sich bei den initial durchweg
adipösen Teilnehmern von 104,8 auf 91,6 mg/dl. Durch die verschiedenen Veränderungen
minderte sich das Herzinfarktrisiko nach dem PROCAM-Score um mehr als 40 %, betonte
Walle.
Um bei den überwiegend männlichen Teilnehmern nicht nur eine Gewichtsreduktion, sondern
auch eine Ernährungsumstellung zu erreichen, waren in die Ernährungsschulung auch
die Ehefrauen mit eingeladen worden. Mit Erfolg: 86,7 % der Teilnehmer einer Umfrage
am Pilotstandort gaben an, nach den 3 Monaten mehr Gemüse und Salat zu essen, 66,7
% nahmen mehr Vollwertprodukte zu sich, 73,3 % weniger Fertiggerichte. Ebenfalls 73,3
% gaben an, ihr Gesundheitszustand habe sich verbessert und immerhin jeder zweite
bewegte sich auch mehr als zuvor. Das Gesamturteil der Teilnehmer über die Maßnahme
zur betrieblichen Gesundheitsförderung fiel eindeutig aus. 96,6 % waren mit dem erzielten
Gewichtsverlust zufrieden, 100 % gaben an, das Programm sei für sie erfolgreich gewesen.
Friederike Klein, München
Quelle: Pressekonferenz "Trio infernale – Adipositas, Diabetes mellitus und Metabolisches
Syndrom: Erfolgreiches Gesundheitsmanagement mit Bodymed", in München, 5.12.2012.
Veranstalter: Bodymed AG, Kirkel