Ein Gelbfieberausbruch, der im Oktober 2012 im sudanesischen Zentral-Darfur begann
und über den wir bereits in der letzten Ausgabe der FTR berichteten, hat sich in den vergangenen Monaten zum schlimmsten Ausbruch Afrikas
der letzten 20 Jahre entwickelt. Bis Ende des Jahres wurden aus der gesamten Region
Darfur mehr als 800 Verdachtsfälle gemeldet. Es muss jedoch von einer beträchtlichen
Dunkelziffer ausgegangen werden. Mindestens 168 Menschen waren an den Folgen der Infektion
verstorben.
Der anhaltende Konflikt in Darfur und Hunderttausende Flüchtlinge in solchen Lagern
unter katastrophalen Bedingungen erschweren die Bekämpfung des derzeitigen Gelbfieberausbruchs
im Sudan.
Quelle: USAID
Anfang Januar erklärte der sudanesische Gesundheitsminister den Ausbruch für beendet:
Seit 3 Wochen seien keine neuen Fälle mehr aufgetreten. Dies steht jedoch im Widerspruch
zu Quellen, die noch Ende Dezember aus Zentral-Darfur Neuinfektionen gemeldet haben.
Der anhaltende Konflikt in Darfur erschwert die Bekämpfung des Gelbfieberausbruchs
erheblich. So sind einige Gebiete aufgrund kämpferischer Auseinandersetzungen für
die Impfkampagnen kaum zu erreichen. Außerdem führt die Vertreibung Tausender Menschen
zur überregionalen Ausbreitung einzelner Fälle. Das Leben in Lagern, in denen Hunderttausende
Flüchtlinge unter katastrophalen Bedingungen hausen, erleichtert ebenfalls die Ansteckung.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare,
Bad Doberan
Quellen: promed; WHO