Der Klinikarzt 2013; 42(01): 49
DOI: 10.1055/s-0033-1334826
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Essenzielle Hypertonie – Sartan mit stärkerer Rezeptorbindung

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2013 (online)

 
 

Für erwachsene Patienten steht seit Anfang 2012 mit Azilsartan (edarbi®) eine hochwirksame und zugleich verträgliche Therapieoption zur Verfügung, berichteten Experten auf einem "Meet the Experts" beim DHL-Kongress in Berlin. Als Hauptvorteil wurde die im Vergleich zu anderen Sartanen stärkere Bindung des Azilsartan an den AT1-Rezeptor hervorgehoben [ 1 ].

"Zur Reduzierung des kardiovaskulären Risikos sollte der Blutdruck auf Zielwerte unter ˂ 140/90 mmHg gesenkt werden", empfahl Prof. Roland E. Schmieder, Erlangen. Dabei sei die zentrale Blutdruckmessung der peripheren Messung überlegen, so Schmieder. Auch sei die ambulante 24-h-Blutdruckkontrolle einer Messung des Gelegenheitsdrucks vorzuziehen.

Ob eine Blutdrucksenkung auf niedrigere Werte zusätzliche Vorteile bietet, so Schmieder weiter, werde derzeit noch kontrovers diskutiert. Eine Aktualisierung der Empfehlungen durch die zuständigen Expertenkreise erwarte man für Juni 2013.

Monotherapie: effektiv und verträglich

In klinischen Studien zeigte sich der antihypertensive Effekt der jeweiligen Höchstdosis von Azilsartan (80 mg/d) größer als bei Olmesartan und Valsartan (40 bzw. 320 mg/d) [ 2 ], [ 3 ], [ 4 ]. Auch im Vergleich zum ACE-Hemmer Ramipril (10 mg/d) senkte Azilsartan den Blutdruck effektiver [ 5 ]. Mit Nebenwirkungsraten auf Placeboniveau ermögliche Azilsartan, so Schmieder, bereits als Monotherapie potente Blutdrucksenkung. Damit eigne sich Azilsartan zur Behandlung neu diagnostizierter Hypertoniker, bei mit anderen Antihypertensiva nicht ausreichend therapierbaren Patienten oder bei Unverträglichkeiten.

Für Azilsartan werden einmal täglich 40 mg als Anfangsdosis empfohlen. Bei Patienten, deren Blutdruck damit nicht ausreichend kontrolliert werden kann, ist eine Dosiserhöhung auf maximal 80 mg einmal täglich erlaubt.


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Stark in Kombination mit Chlortalidon

"Durch eine Kombination verschiedener Wirkstoffgruppen wird ein erheblich stärkerer blutdrucksenkender Effekt erreicht als durch eine Erhöhung der Dosis eines einzelnen Wirkstoffs", betonte Prof. Franz H. Messerli, New York.

In Kombination mit Azilsartan sollte das Diuretikum Chlortalidon statt Hydrochlorothiazid eingesetzt werden: Messerli: "Chlortalidon ist ein gut dokumentierter, stark antihypertensiver Wirkstoff" [ 6 ]. Die Wirksamkeit des Diuretikums Chlortalidon belegen sowohl die Daten der SHEP- als auch der ALLHAT-Studie. Von der Kombination Azilsartan/Chlortalidon können insbesondere Patienten profitieren, die bisher für schwer therapier- oder nicht medikamentös einstellbar gehalten wurden.

Jürgen Setton, Chemnitz

Quelle: Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga e.V. 2012 / Meet the Experts "Hypertonie-Update: Die Zielwerte leitlinienkonform erreichen" am 6. Dezember 2012 in Berlin. Veranstalter: Takeda Pharma GmbH.


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  • Literatur

  • 1 Ojima M et al. J Pharmacol Exp Ther 2011; 336: 801-808
  • 2 Bakris GL et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2011; 13: 81-88
  • 3 White WB et al. Hypertension 2011; 57: 413-420
  • 4 Sica et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2011; 13: 467-472
  • 5 Bönner G et al. J Clin Hypertens 2010; 28: e283
  • 6 Bakris GL et al. Am J Med 2012; 125: 1229.e1-1229.e10

  • Literatur

  • 1 Ojima M et al. J Pharmacol Exp Ther 2011; 336: 801-808
  • 2 Bakris GL et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2011; 13: 81-88
  • 3 White WB et al. Hypertension 2011; 57: 413-420
  • 4 Sica et al. J Clin Hypertens (Greenwich) 2011; 13: 467-472
  • 5 Bönner G et al. J Clin Hypertens 2010; 28: e283
  • 6 Bakris GL et al. Am J Med 2012; 125: 1229.e1-1229.e10