Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3(1): 24-29
DOI: 10.1055/s-0033-1334113
Fachwissen: Titelthema
Lebererkrankungen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lebererkrankungen – Strukturierte Diagnostik

Ursula Schell
,
Tim Zimmermann
,
Peter R Galle
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Publication Date:
19 February 2013 (online)

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Zusammenfassung

Der Artikel beschreibt das strukturierte Vorgehen zur Abklärung von Leberwerterhöhungen sowie zur Diagnostik der wichtigsten Lebererkrankungen. Dabei wird auf die Anamnese, eine gezielte körperliche Untersuchung, Laborparameter und die Bildgebung mittels Sonografie(einschließlich Farbdoppler) eingegangen. Im Vordergrund stehen virale Hepatitiden, metabolische, immunologische und hereditäre Erkrankungen der Leber.

Kernaussagen

  • Zu Beginn einer Lebererkrankung zeigen sich oftmals unspezifische Symptome, wie Müdigkeit oder ein Druckgefühl im rechten Oberbauch.

  • Bei einer genauen körperlichen Untersuchung lässt sich der Verdacht auf eine Lebererkrankung erhärten.

  • AST, ALT, γGT, alkalische Phosphatase und Gesamtbilirubin stellen ein Screening-Labor auf Lebererkrankungen dar.

  • Im Basis-Labor sollten die Bestimmungen um Albumin, Cholinesterase, INR und direktes bzw. indirektes Bilirubin erweitert werden.

  • Sonografisch können Ursachen des Gefäßsystems, der gestauten Gallenwege und Raumforderungen bestätigt bzw. ausgeschlossen werden.

  • Zur Diagnostik von viralen Hepatitiden bietet sich eine Virusserologie an.

  • Bei Vorliegen eines cholestatischen Enzymmusters kann die Bildgebung eine mögliche Gallengangserweiterung sichtbar machen.

  • Bei einem entzündlichen Enzymmuster sollte an virale, metabolische und immunologische Erkrankungen gedacht werden.

Ergänzendes Material