Dialyse aktuell 2012; 16(10): 539
DOI: 10.1055/s-0033-1333677
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Lebensader

Christian Schäfer
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Publication Date:
11 January 2013 (online)

Der Dialyseshunt – für Hämodialysepatienten ist er wahrlich Lebensader und Komplikationsquelle zugleich. Dieser Kurzschluss (engl. „shunt“) des arteriellen und venösen Systems ist für sie lebensnotwendig: Er ermöglicht die Blutwäsche mithilfe eines Hämodialysegerätes über die Punktion eines großvolumiges Gefäßes. Wichtig ist hierfür zunächst einmal, wie der Chirurg die arteriovenöse Fistel unter den gegebenen Umständen anlegt. Hier kann er den Grundstein für möglichst komplikationsarme Dialysebehandlungen und eine möglichst große Lebensqualität des Patienten legen, aber auch viel Potenzial verschenken. Diese Aufgabe ist meist keine einfache, da es den Patienten mit idealen Gefäßvoraussetzungen nur selten gibt. Die Erfahrung, Planung, Übersicht und natürlich das Geschick des Operateurs können hierbei entscheidend sein.

Nach der Operation sind bekanntermaßen die Shuntpflege und Hygiene – zu beachten vom Patienten, dessen Angehörigen und vom Personal der Dialyseeinrichtung – essenzielle Faktoren, um den Shunt und den Patienten nicht zu gefährden. Beim Punktieren ist es wichtig, vorausschauend, aufmerksam und den Gegebenheiten angepasst zu handeln. Kommt es doch einmal zu Komplikationen – sei es zum Beispiel, weil der Shunt am Ende seiner „Lebenszeit“ ist oder weil die Umstände bzw. Zwischenfälle dies provoziert haben –, ist die richtige Vorgehensweise gefragt.

Sie wollen gerne mehr hierüber wissen? Dann ist zum Beispiel die Rubrik „Shuntecke“ eine gute Möglichkeit, um sich in jeder zweiten Ausgabe der Dialyse aktuell über alles rund um den Dialyseshunt zu informieren. Seit dem Jahr 2000 schreibt Prof. Gerhard Krönung, leitender Arzt des Zentrums für Shuntchirurgie Wiesbaden, schon für diese Rubrik. Im Jahr 2011 haben wir die ersten 75 Beiträge aus der Rubrik „Shuntecke“ (aktualisiert von Prof. Krönung und redaktionell überarbeitet) in einem Buch zusammengefasst. Die Nachfrage war erfreulich hoch, sodass der Verlag die Auflage nicht mehr liefern kann. Es gibt jedoch die Möglichkeit, bei der Arbeitsgemeinschaft für nephrologisches Personal e. V. (AfnP) das Buch „Dialyseshunts“ zu bestellen: Die AfnP hat noch ein Restkontingent der Auflage vorrätig – lesen Sie hierzu den Infokasten auf Seite 552 in dieser Ausgabe.

In der vorliegenden Ausgabe der Dialyse aktuell finden Sie übrigens auch einen Beitrag zur Rubrik „Shuntecke“: Ab Seite 583 erfahren Sie in der Shuntecke 85 Grundlegendes zum thrombosierten Shunt bzw. zur Bildgebung bei der Punktion. Auch die anderen Artikel in diesem Heft sind wieder sehr spannend – zum Beispiel können Sie sich ab Seite 560 umfassend zum Bluthochdruck bei Dialysepatienten informieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der letzten Ausgabe der Dialyse aktuell des Jahrgangs 2012, schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!