Zusammenfassung
Hintergrund: Die Inanspruchnahme psychiatrischer oder psychologischer Leistungen steigt stetig
in der westlichen Welt. Eine im Jahr 2008 publizierte systematische Übersicht kam
jedoch zu der Schlussfolgerung, dass es keine hinreichenden empirischen Belege für
die Zunahme psychischer Störungen in den letzten Jahrzehnten gegeben hat.
Methode: Es wurde eine systematische Literaturübersicht wiederholter Querschnittsstudien seit
2008 über psychische Probleme und Störungen in der Allgemeinbevölkerung durchgeführt.
Ergebnisse: 33 Studienresultate wurden in die Übersicht eingeschlossen. Die Mehrheit der Publikationen
berichtet keine Zunahme psychischer Probleme oder Störungen.
Schlussfolgerungen: Die Steigerung der Inanspruchnahme von psychiatrischen Gesundheitsleistungen ist
nicht mit einer Zunahme psychischer Probleme oder Störungen in der Bevölkerung assoziiert.
Abstract
Background: Throughout the western world, an increasing demand for psychiatric services is reported.
However, a systematic review published in 2008 came to the conclusion that there is
no sufficient evidence for increasing mental disorders in the recent decades.
Methods: A systematic review on studies with repeating cross-sectional surveys in the general
population, published since 2008, was conducted.
Results: 33 study results were included into the review. The majority of publications did
not report increasing mental health problems in the general population.
Conclusion: The increasing demand for psychiatric services is not associated with increasing
mental disorders in the general population.
Schlüsselwörter Psychiatrie - psychische Störungen - Epidemiologie - Prävalenz - Inanspruchnahme
Keywords psychiatry - mental disorders - epidemiology - prevalence - demand