Die AfnP und der Georg Thieme Verlag vergaben auf dem 34. AfnP-Symposium zum siebten
Mal den Förderpreis Nephrologische Pflege. Den ersten Platz belegte Elke Schlund mit
dem Thema "Die Gefäßprothese als problematischer Dialysezugang". Für den Förderpreis
Nephrologische Pflege 2013 ist der Einsendeschluss am 30.06. Interessierte können
den Kriterien entsprechende Einzel- oder Gruppenarbeiten bei der AfnP-Geschäftsstelle
einreichen.
Dank der großzügigen Unterstützung des Georg Thieme Verlages, vertreten durch Christian
Schäfer (Abb. [
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]), Redakteur der Dialyse aktuell, konnte im Rahmen des AfnP-Symposiums der Förderpreis Nephrologische Pflege zum siebten
Mal übergeben werden. Der Georg Thieme Verlag stiftet das Preisgeld in Höhe von 1500
Euro für den Gewinner des Pflegepreises. Diesmal erhielten die Zweitplatzierte einen
Gutschein für das Büchersortiment des Thieme Verlags im Wert von 400 Euro und die
Drittplatzierte einen Gutschein über 200 Euro (Abb. [
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]). Die Begründung des Verlags hierfür war, dass die Arbeiten auf den ersten Plätzen
von der Bewertung her sehr eng beisammen liegen.
Abb. 1 Christian Schäfer, Redakteur der Dialyse aktuell, bei der Laudatio. (Quelle: Ewald Goham, Haar)
Abb. 2 Von links: die zweitplatzierte Beate Schumacher; Christian Schäfer, Georg Thieme
Verlag; die Preisträgerin Elke Schlund; Manfred Breit, Beirat des Vorstandes der AfnP
und Koordinator für den Pflegepreis; die drittplatzierte Judith Harms. (Quelle: Ewald
Goham, Haar)
In diesem Jahr wurden 11 Arbeiten eingereicht, aber nicht alle erfüllten die geforderten
Kriterien. Das Themenspektrum war wie immer breit gefächert, aber leider kann nur
eine Arbeit gewinnen. Herr Schäfer, Georg Thieme Verlag, und Marion Bundschu (Abb. [
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]), erste Vorsitzende der AfnP, überreichten den Preis an Elke Schlund. Die Preisübergabe
moderierte Manfred Breit, Beirat des Vorstandes der AfnP und Koordinator für den Pflegepreis
seit 2012.
Abb. 3 Die Preisträgerin Elke Schlund (links) und Marion Bundschu, erste Vorsitzende der
AfnP (rechts). (Quelle: Ewald Goham, Haar)
Preisträgerin: Elke Schlund
Preisträgerin: Elke Schlund
Die Facharbeit "Die Gefäßprothese als problematischer Dialysezugang" der Preisträgerin
Elke Schlund entstand im Rahmen des Weiterbildungskurses Nephrologische Pflegekräfte
an der Medizinischen Klinik 4 des Klinikums Nürnberg (Kurs 2010/2012). Patienten mit
einer Gefäßprothese als Dialysezugang sind gegenüber solchen mit nativen Fisteln häufiger
von Komplikationen bedroht. Dies verdeutlicht die Facharbeit anhand einer Situationsanalyse
aus dem Nierenzentrum Bamberg. Motiviert von verschiedenen einprägsamen beruflichen
Erfahrungen war es Frau Schlund deshalb nicht nur ein fachliches, sondern auch ein
ganz persönliches Anliegen, das nötige Wissen um die Gefäßprothese als Dialysezugang
kompakt und übersichtlich darzustellen. Hierbei liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf
der Vermeidung von Komplikationen.
Dazu geht die Autorin zunächst auf allgemeine Fragen des Wie, Wo und Warum in Abgrenzung
zu den anderen Gefäßzugängen (autologe Shunts, Gefäßkatheter) ein, erörtert dann die
verschiedenen Komplikationsarten und beschreibt vorbeugende klinische Untersuchungen
und Maßnahmen. Abschließend listet Frau Schlund die grundlegenden Umgangsregeln für
Pflegepersonal und Patient auf.
Zweiter Platz: Beate Schumacher
Zweiter Platz: Beate Schumacher
Die Facharbeit "Die Erwartungshaltung des Hämodialysepatienten an die Pflegekraft
– Pflicht und Kür" der zweitplatzierten Beate Schumacher entstand im Rahmen des Studiums
Pflege/Pflegeleitung an der Fachhochschule Jena. Die dominierende Behandlungsform
der chronischen Niereninsuffizienz ist in Deutschland die intermittierende Hämodialyse.
Über 99 % der Rezipienten begeben sich dazu in eine ambulante Einrichtung. Ziel dieser
Arbeit war es, zu erforschen, welche Erwartungen hämodialysepflichtige Erwachsene
an die sie betreuenden Pflegekräfte haben. Mittels einer Literaturrecherche nähert
sich Frau Schumacher der Thematik. Ein qualitatives Studiendesign, das Interview,
wählte sie als Zugang zur Forschungsfrage. Insgesamt befragte Frau Schumacher 4 Patientinnen
und 5 Patienten. Fünf Probanden sind älter als 74 Jahre, 4 sind 40 Jahre oder jünger.
Die Dialysezeiterfahrung beträgt bei 5 Patienten mehr als 10 Jahre, bei 4 Patienten
weniger als 3 Jahre. Die Interviews wurden aufgenommen, transkribiert und inhaltsanalytisch
ausgewertet.
Im Ergebnis können 4 Erwartungsbereiche identifiziert werden: Erwartungen an die sozialen
und fachlichen Kompetenzen sowie an organisatorische und informative Fähigkeiten.
Die meisten Erwartungen betreffen die sozialen (Kür) und die fachlichen Kompetenzen
(Pflicht) einer Pflegekraft. Diese sollte die beiden dominierenden Kompetenzbereiche
in sich vereinigen, um als wertvolle und geschätzte Pflegekraft wahrgenommen zu werden.
Dritter Platz: Judith Harms
Dritter Platz: Judith Harms
Die Facharbeit "Pflegequalität als Teamleistung – Prozessbeschreibung der Einführung
eines neuen Pflegestandards zur Dialysebehandlung mittels Vorhofkatheter" der drittplatzierten
Judith Harms entstand innerhalb des Weiterbildungskurses Nephrologie für Pflegekräfte
an der Medizinischen Klinik 4 des Klinikums Nürnberg (Kurs 2010/2012). In der Pflege
hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es wird hart daran gearbeitet, pflegerisches
Handeln und seine Ergebnisse wissenschaftlich zu untermauern. Die unterschiedlichsten
Studiengänge bieten ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten mit international
anerkannten Abschlüssen an und viele Pflegekräfte sind heute deutlich höher qualifiziert
als beispielsweise noch vor 2 Jahrzehnten. Auch der Gesetzgeber fordert Qualitätssicherung
in der Pflege. Das Pflege-Qualitätssicherungs-Gesetz von 2001 verpflichtet medizinische
Einrichtungen zu internem Qualitätsmanagement.
Umso mehr stecken Pflegekräfte heute in einem Dilemma: Die Personaldecke ist dünn,
die Pflegeteams überlastet und das Erzielen einer hohen Qualität im pflegerischen
Handeln ist unter diesen Bedingungen eine nahezu unlösbare Aufgabe. Die Arbeit von
Frau Harms ist ein Beispiel dafür, wie dies trotzdem gelingen kann. Sie hat den Prozess
der Einführung eines neuen Standards zur Dialyse mittels Vorhofkatheter anhand einer
Mitarbeiterbefragung begleitet und die Entwicklung der Pflegequalität anhand von 3
Parametern exemplarisch evaluiert. Das Ergebnis dieser Evaluation zeigt, wie leistungsfähig
ein stark beanspruchtes Pflegeteam sein kann, und wie wichtig Mitarbeitermotivation
für die Umsetzung einer hohen Pflegequalität ist.
Dies sind die Inhalte der ersten 3 Arbeiten des Pflegepreises. Die Beiträge werden
in ihrer Gänze in Dialyse aktuell 1/2013 veröffentlicht. Zudem erhalten die Verfasser noch ein Autorenhonorar.
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Sie sehen, es gibt schon eine Menge Anreize, eine Arbeit für den Förderpreis Nephrologische
Pflege 2013 einzureichen. Ein solcher Beitrag sollte einen Bezug zur nephrologischen
Pflege haben; innerhalb dessen können Sie den Themenbereich frei wählen. Die Beiträge
können Sie als Einzel- oder auch als Gruppenarbeiten einreichen, sowohl im Rahmen
einer Weiterbildung, eines Studiums, als Prüfungs- oder Hausarbeit oder einfach nur
aus Spaß am Schreiben. Die Bewerbungs- und Bewertungskriterien und alle sonstigen
Informationen rund um den Pflegepreis finden sie auf der Homepage der AfnP (www.afnp.de) unter dem Menüpunkt "Pflegepreis".
Manfred Breit, Trier