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DOI: 10.1055/s-0032-1332759
Förderpreis Nephrologische Pflege 2012
Verleihung auf dem 34. AfnP-SymposiumPublication History
Publication Date:
11 December 2012 (online)
- Preisträgerin: Elke Schlund
- Zweiter Platz: Beate Schumacher
- Dritter Platz: Judith Harms
- Reichen Sie Ihren Beitrag ein
Die AfnP und der Georg Thieme Verlag vergaben auf dem 34. AfnP-Symposium zum siebten Mal den Förderpreis Nephrologische Pflege. Den ersten Platz belegte Elke Schlund mit dem Thema "Die Gefäßprothese als problematischer Dialysezugang". Für den Förderpreis Nephrologische Pflege 2013 ist der Einsendeschluss am 30.06. Interessierte können den Kriterien entsprechende Einzel- oder Gruppenarbeiten bei der AfnP-Geschäftsstelle einreichen.
Dank der großzügigen Unterstützung des Georg Thieme Verlages, vertreten durch Christian Schäfer (Abb. [ 1 ]), Redakteur der Dialyse aktuell, konnte im Rahmen des AfnP-Symposiums der Förderpreis Nephrologische Pflege zum siebten Mal übergeben werden. Der Georg Thieme Verlag stiftet das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro für den Gewinner des Pflegepreises. Diesmal erhielten die Zweitplatzierte einen Gutschein für das Büchersortiment des Thieme Verlags im Wert von 400 Euro und die Drittplatzierte einen Gutschein über 200 Euro (Abb. [ 2 ]). Die Begründung des Verlags hierfür war, dass die Arbeiten auf den ersten Plätzen von der Bewertung her sehr eng beisammen liegen.




In diesem Jahr wurden 11 Arbeiten eingereicht, aber nicht alle erfüllten die geforderten Kriterien. Das Themenspektrum war wie immer breit gefächert, aber leider kann nur eine Arbeit gewinnen. Herr Schäfer, Georg Thieme Verlag, und Marion Bundschu (Abb. [ 3 ]), erste Vorsitzende der AfnP, überreichten den Preis an Elke Schlund. Die Preisübergabe moderierte Manfred Breit, Beirat des Vorstandes der AfnP und Koordinator für den Pflegepreis seit 2012.


Preisträgerin: Elke Schlund
Die Facharbeit "Die Gefäßprothese als problematischer Dialysezugang" der Preisträgerin Elke Schlund entstand im Rahmen des Weiterbildungskurses Nephrologische Pflegekräfte an der Medizinischen Klinik 4 des Klinikums Nürnberg (Kurs 2010/2012). Patienten mit einer Gefäßprothese als Dialysezugang sind gegenüber solchen mit nativen Fisteln häufiger von Komplikationen bedroht. Dies verdeutlicht die Facharbeit anhand einer Situationsanalyse aus dem Nierenzentrum Bamberg. Motiviert von verschiedenen einprägsamen beruflichen Erfahrungen war es Frau Schlund deshalb nicht nur ein fachliches, sondern auch ein ganz persönliches Anliegen, das nötige Wissen um die Gefäßprothese als Dialysezugang kompakt und übersichtlich darzustellen. Hierbei liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Vermeidung von Komplikationen.
Dazu geht die Autorin zunächst auf allgemeine Fragen des Wie, Wo und Warum in Abgrenzung zu den anderen Gefäßzugängen (autologe Shunts, Gefäßkatheter) ein, erörtert dann die verschiedenen Komplikationsarten und beschreibt vorbeugende klinische Untersuchungen und Maßnahmen. Abschließend listet Frau Schlund die grundlegenden Umgangsregeln für Pflegepersonal und Patient auf.
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Zweiter Platz: Beate Schumacher
Die Facharbeit "Die Erwartungshaltung des Hämodialysepatienten an die Pflegekraft – Pflicht und Kür" der zweitplatzierten Beate Schumacher entstand im Rahmen des Studiums Pflege/Pflegeleitung an der Fachhochschule Jena. Die dominierende Behandlungsform der chronischen Niereninsuffizienz ist in Deutschland die intermittierende Hämodialyse. Über 99 % der Rezipienten begeben sich dazu in eine ambulante Einrichtung. Ziel dieser Arbeit war es, zu erforschen, welche Erwartungen hämodialysepflichtige Erwachsene an die sie betreuenden Pflegekräfte haben. Mittels einer Literaturrecherche nähert sich Frau Schumacher der Thematik. Ein qualitatives Studiendesign, das Interview, wählte sie als Zugang zur Forschungsfrage. Insgesamt befragte Frau Schumacher 4 Patientinnen und 5 Patienten. Fünf Probanden sind älter als 74 Jahre, 4 sind 40 Jahre oder jünger. Die Dialysezeiterfahrung beträgt bei 5 Patienten mehr als 10 Jahre, bei 4 Patienten weniger als 3 Jahre. Die Interviews wurden aufgenommen, transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Im Ergebnis können 4 Erwartungsbereiche identifiziert werden: Erwartungen an die sozialen und fachlichen Kompetenzen sowie an organisatorische und informative Fähigkeiten. Die meisten Erwartungen betreffen die sozialen (Kür) und die fachlichen Kompetenzen (Pflicht) einer Pflegekraft. Diese sollte die beiden dominierenden Kompetenzbereiche in sich vereinigen, um als wertvolle und geschätzte Pflegekraft wahrgenommen zu werden.
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Dritter Platz: Judith Harms
Die Facharbeit "Pflegequalität als Teamleistung – Prozessbeschreibung der Einführung eines neuen Pflegestandards zur Dialysebehandlung mittels Vorhofkatheter" der drittplatzierten Judith Harms entstand innerhalb des Weiterbildungskurses Nephrologie für Pflegekräfte an der Medizinischen Klinik 4 des Klinikums Nürnberg (Kurs 2010/2012). In der Pflege hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es wird hart daran gearbeitet, pflegerisches Handeln und seine Ergebnisse wissenschaftlich zu untermauern. Die unterschiedlichsten Studiengänge bieten ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten mit international anerkannten Abschlüssen an und viele Pflegekräfte sind heute deutlich höher qualifiziert als beispielsweise noch vor 2 Jahrzehnten. Auch der Gesetzgeber fordert Qualitätssicherung in der Pflege. Das Pflege-Qualitätssicherungs-Gesetz von 2001 verpflichtet medizinische Einrichtungen zu internem Qualitätsmanagement.
Umso mehr stecken Pflegekräfte heute in einem Dilemma: Die Personaldecke ist dünn, die Pflegeteams überlastet und das Erzielen einer hohen Qualität im pflegerischen Handeln ist unter diesen Bedingungen eine nahezu unlösbare Aufgabe. Die Arbeit von Frau Harms ist ein Beispiel dafür, wie dies trotzdem gelingen kann. Sie hat den Prozess der Einführung eines neuen Standards zur Dialyse mittels Vorhofkatheter anhand einer Mitarbeiterbefragung begleitet und die Entwicklung der Pflegequalität anhand von 3 Parametern exemplarisch evaluiert. Das Ergebnis dieser Evaluation zeigt, wie leistungsfähig ein stark beanspruchtes Pflegeteam sein kann, und wie wichtig Mitarbeitermotivation für die Umsetzung einer hohen Pflegequalität ist.
Dies sind die Inhalte der ersten 3 Arbeiten des Pflegepreises. Die Beiträge werden in ihrer Gänze in Dialyse aktuell 1/2013 veröffentlicht. Zudem erhalten die Verfasser noch ein Autorenhonorar.
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Sie sehen, es gibt schon eine Menge Anreize, eine Arbeit für den Förderpreis Nephrologische Pflege 2013 einzureichen. Ein solcher Beitrag sollte einen Bezug zur nephrologischen Pflege haben; innerhalb dessen können Sie den Themenbereich frei wählen. Die Beiträge können Sie als Einzel- oder auch als Gruppenarbeiten einreichen, sowohl im Rahmen einer Weiterbildung, eines Studiums, als Prüfungs- oder Hausarbeit oder einfach nur aus Spaß am Schreiben. Die Bewerbungs- und Bewertungskriterien und alle sonstigen Informationen rund um den Pflegepreis finden sie auf der Homepage der AfnP (www.afnp.de) unter dem Menüpunkt "Pflegepreis".
Manfred Breit, Trier
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