Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47(11/12): 724-732
DOI: 10.1055/s-0032-1331370
Fachwissen
Notfallmedizin Topthema: Erste Hilfe und Traumamanagement
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erste Hilfe und Traumamanagement – Ergebnisse aus dem Deutschen Reanimationsregister

First Aid and Trauma Management – Results from the German Resuscitation Registry

Authors

  • Jan-Thorsten Gräsner

  • Jan Wnent

  • Stephan Seewald

  • Jürgen Neukamm

  • Matthias Fischer

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Publication History

Publication Date:
12 December 2012 (online)

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Zusammenfassung

Zur Analyse und Optimierung von Reanimationsmaßnahmen nach Herzkreislaufstillständen wurde 2007 das Deutsche Reanimationsregister gestartet. Darin wird der Verlauf von reanimierten Patienten zu den Zeitpunkten „Erstversorgung“, „Weiterversorgung“ und „Langzeitverlauf“ erfasst und somit eine vollständige Darstellung der Prozess- und Ergebnisqualität ermöglicht. Darüber hinaus lassen sich wichtige wissenschaftliche Fragestellungen aus der Datenbank von zurzeit 24.000 Reanimationen beantworten: Beispielsweise konnte ein Score zum Benchmarking der Ergebnisqualität nach präklinischer Reanimation (sog. RACA-Score) entwickelt werden. Außerdem konnte die große Bedeutung von perkutaner Katheterintervention und aktiver Kühlung nach einem Herzkreislaufstillstand gezeigt werden.Zukünftig soll die Plattform des Deutschen Reanimationsregisters zum interdisziplinären Austausch und für wissenschaftliche Fragestellungen weiter ausgebaut werden.

Abstract

Every year a large number of patients suffer from cardiac arrest and must be reanimated. The German Resuscitation Registry was founded in 2007 in order to analyze and optimize these measures. The registry documents the course of reanimated patients at the time points "first aid", "further management" and "long-term outcome" and can thus provide a complete presentation of the procedures and the quality of the outcome. Furthermore, important scientific questions can be answered from the database containing at present details of 24,000 resuscitations: for example, a score for benchmarking the outcome quality after out-of-hospital resuscitation (the so-called RACA score) has been developed. In addition, the major significance of percutaneous catheter interventions and active cooling after cardiac arrest has been demonstrated. In future, the platform of the German Resuscitation Registry will be further expanded to enable an interdisciplinary exchange of information as well as scientific research.

Kernaussagen

  • Herzkreislaufstillstände sind ein häufiger prä- und innerklinischer Notfall.

  • Die Teilnahme am Register ist ein wichtiger Baustein für das Qualitätsmanagement und schafft Möglichkeiten für die Versorgungsforschung.

  • Das Deutsche Reanimationsregister ist in den 5 Jahren seines Bestehens zu einem etablierten Instrument des notfallmedizinischen Qualitätsmanagements geworden.

  • Die Datenerfassung des Deutschen Reanimationsregisters beinhaltet die Erstversorgung, die Weiterversorgung und den Langzeitverlauf.

  • Der RACA-Score gewichtet die bekannten und zum Zeitpunkt des Eintreffens von professionellen Rettungskräften erfassbaren Einflussfaktoren.

  • Der RACA-Score schafft einen Vorhersagewert für die Rückkehr des Eigenkreislaufs des Patienten (ROSC) und ist damit ein wichtiges Element des Qualitätsmanagements.

  • Neben der präklinischen Versorgung durch Notarzt und Rettungsdienst beeinflusst die innerklinische Therapie den Reanimationserfolg maßgeblich mit.

  • Die wichtigsten innerklinischen Therapieverfahren nach Herzkreislaufstillstand sind PCI und aktive Kühlung.

  • Die Teilnehmer am Deutschen Reanimationsregister weisen mehrheitlich einen hohen Reanimationserfolg auf. Nichtsdestotrotz ist es Aufgabe von Qualitätsmanagement-Instrumenten, weiteres Optimierungspotenzial aufzuzeigen.

Ergänzendes Material