ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(11): 588
DOI: 10.1055/s-0032-1331314
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Moderne Ergonomie – Für entspanntes Arbeiten sorgen

Further Information

Korrespondenzadresse

Thomas Reinstein
Zahnarztpraxis Reinstein
Scheffelstraße 46
08066 Zwickau

Publication History

Publication Date:
29 November 2012 (online)

 

Wiederkehrende Nacken- und Rückenprobleme sind für die meisten Zahnärzte häufige Begleiter ihrer Arbeit. Umfragen belegen, dass fast 70 % aller bundesdeutschen Zahnärzte darunter leiden. Das muss nicht sein: Ein leichter Zugang zu den Instrumenten, eine durchgehend gute Sicht auf das Behandlungsfeld ohne Verrenkungen sowie die Möglichkeit, die Arbeitshaltung zu wechseln, sorgen dafür, dass der Zahnarzt auch bei langen Behandlungen entspannt arbeiten kann. Der Zwickauer Zahnarzt Thomas Reinstein schildert, wie ihm und seinem Team intelligente Ergonomie-Konzepte helfen, gesund zu bleiben.

Nach einem langen Arbeitstag oder auch nach anspruchsvollen Eingriffen, wie z. B. einer Wurzelkanalbehandlung, hatte ich immer häufiger mit Nacken- und Rückenproblemen zu kämpfen. Fehlhaltungen aufgrund ungünstiger Arbeitspositionen und ungesunder Bewegungsabläufe waren die Ursache.

Ich habe deshalb angefangen, konsequent einige Grundregeln für ergonomisches Arbeiten zu berücksichtigen, die so auch von dem internationalen Fachverband für Zahnärzte, der Fédération Dentaire Internationale (FDI), empfohlen werden. Im Einzelnen heißt das für mein Team und mich:

  • aufrecht und nicht verdreht sitzen

  • Oberarme dicht am Körper halten

  • angewinkelte Unterarme aufstützen

  • Füße flach auf den Boden stellen

  • Kopf nur leicht beugen.

Natürlich sind diese Prinzipien im hektischen Praxisalltag nicht immer einzuhalten; wichtig ist aber, dass meine Mitarbeiter und ich anstreben, diese möglichst durchgehend umzusetzen.

Zoom Image
Die Behandlungseinheit SINIUS unterstützt den Zahnarzt dabei, seine eigene Gesundheit bei jeder Behandlung zu schonen.

Disziplin und richtige Technologie machen den Unterschied

Bewusstsein für Ergonomie und persönliche Disziplin sind das eine. Hinzukommen muss auch die passende Technologie. Als ich mir im November letzten Jahres eine neue Behandlungseinheit angeschafft habe, wollte ich deshalb neben hygienischen Ansprüchen auch moderne Ergonomie-Technik nach aktuellem Stand der Forschung erwerben.

Für mich waren bei der Auswahl der Behandlungseinheit 3 Punkte wesentlich, um die FDI-Regeln im Praxisalltag auch einhalten zu können: einfache Greifwege, flexible Arbeitspositionen und freie Sicht ohne ungesunde Verrenkungen von Kopf und Körper.

Im Einzelnen bedeutet das: Der Behandlungsstuhl und das Arztelement sollten sich der optimalen Arbeitshaltung des Zahnarztes stufenlos anpassen lassen. Das Arbeitsfeld muss ohne starke Beugung des Kopfes gut einsehbar sein. Wenn der Behandler eine Position eingenommen hat, sollten die Instrumente gut erreichbar sein, damit er sich nicht zur Seite beugen muss. Außerdem sollte je nach Indikation auch ein Wechsel der Arbeitsposition möglich sein. Auch für die Stuhl­assistenz sollte der Arbeitsplatz so flexibel sein, dass er ergonomisches Arbeiten ermöglicht.

Mit den herkömmlichen Projektorlampen war ich nicht zufrieden, denn sie beleuchteten das Arbeitsfeld nicht gleichmäßig. Auch an den Rändern des Lichtkegels muss der Zahnarzt gut sehen können, sonst muss er seine vorteilhafte Arbeitsposition verlassen.


#

Gesamtkonzept ist entscheidend

Meine Wahl fiel auf die Behandlungseinheit SINIUS von Sirona. Sie unterstützt mich und mein Team darin, die Prinzipien für ergonomisches Arbeiten einzuhalten.

Grundgedanke des Ergonomiekonzepts ist, dass das Arbeitsfeld für den Zahnarzt optimal positioniert wird. Mithilfe der elektronisch steuerbaren Kopfstütze lässt sich der Patientenkopf leichter und präziser lagern, als wenn man dies manuell einstellen müsste. Die Stellung der Kopfstütze und alle anderen Parameter des Behandlungsstuhls lassen sich bei SINIUS für jeden Behandler individuell einprogrammieren, ähnlich wie bei einem Auto, das automatisch den Sitz und die Spiegel auf den jeweiligen Fahrer anpasst. Diese Voreinstellungen nimmt man am intuitiv bedienbaren Touchscreen EasyTouch vor und kann sie jederzeit leicht abrufen. So kann der Behandler sehr schnell die für ihn optimale Arbeitshaltung finden – das ist sehr zeitsparend.

Die Verschiebebahntechnologie mit den einschwenkbaren Arzt- und Assistenzelementen ermöglicht es mir und meiner Helferin, problemlos verschiedene Arbeitspositionen einzunehmen, ohne uns dabei in unseren Bewegungsabläufen zu behindern. In der günstigen 12-Uhr-Position kann ich alle Instrumente in einer Reichweite von maximal 90 cm schnell und sicher erreichen.

Die LED-Behandlungsleuchten sorgen mit bis zu 30 000 Lux dafür, dass das Behandlungsfeld richtig ausgeleuchtet ist, was zur Folge hat, dass ich mich nicht mehr näher heranbeugen muss, um gut zu sehen. Ein positiver Nebenaspekt dieser neuesten LED-Technologie ist die geringe Wärmeentwicklung im Gesichtsfeld des Patienten. Die LED-Einheit lässt sich über 3 Gelenkachsen elektronisch steuern – ungesunde Greifbewegungen zur Justierung der Lampe entfallen. Das kontrastreiche Display EasyTouch lässt sich sehr angenehm bedienen. Zentrale Funktionen der Behandlungseinheit können sowohl vom EasyTouch-Display als auch vom programmierbaren wireless-Fußanlasser übernommen werden. Auch in diesem Fall unterstützt moderne Technik also dabei, die eigene Gesundheit bei Behandlungen zu schonen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Moderne Technik, die die Anforderungen an Ergonomie erfüllt, macht sich bezahlt. Denn die eigene Gesundheit ist schließlich unbezahlbar.


#
#

Korrespondenzadresse

Thomas Reinstein
Zahnarztpraxis Reinstein
Scheffelstraße 46
08066 Zwickau


Zoom Image
Die Behandlungseinheit SINIUS unterstützt den Zahnarzt dabei, seine eigene Gesundheit bei jeder Behandlung zu schonen.