Laryngorhinootologie 2013; 92(04): 230-233
DOI: 10.1055/s-0032-1330030
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Cricopharyngeal Bar und Dysphagie

Cricopharyngeal Bar and Dysphagia
D. Kühn
1   Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
S. Miller
1   Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
M. Ptok
1   Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Dezember 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund:

Der Begriff Cricopharyngeal Bar (CPB) beschreibt eine meist dorsal gelegene Einengung der Schluckstraße am pharyngoösophagealen Übergang, die während der Röntgenbreischluckuntersuchung im lateralen Strahlengang sichtbar wird. Ob ein CPB den Schluckakt beeinträchtigen kann, wird kontrovers diskutiert. Hier soll ein Überblick über das Erscheinungsbild, die (vermuteten) Auswirkungen und die Therapie des CPB gegeben werden.

Methodik:

Übersichtsarbeit nach selektiver Literaturrecherche in PubMed.

Ergebnisse:

Ein CPB wird typischerweise durch die Röntgenbreischluckuntersuchung diagnostiziert. Da Röntgenbreischluckuntersuchungen i. d. R. durch Schluckbeschwerden veranlasst werden, liegt die Vermutung nahe, dass CPBs, insbesondere bei älteren Patienten mit einer Dysphagie in ursächlichem Zusammenhang stehen. CPBs können allerdings auch ohne Dysphagie auftreten. Symptome einer Dysphagie sollten somit nicht zwangsläufig in den direkten kausalen Zusammenhang mit einem CPB gestellt werden. Möglicherweise besteht aber eine Korrelation zwischen der Größe der Protrusion und der Schwächung sowie der konsekutiven Dysfunk­tion des M. constrictor pharyngis inferior.

Diskussion:

Ein CPB mag ein Zufallsbefund bei einer Röntgenbreischluckuntersuchung sein. Es ist jedoch zu beachten, dass der Befund eines CPB nicht automatisch die Ursache der Schluckstörung bedeutet. Nur wenn ein CPB sehr ausgeprägt ist, kann berechtigterweise ein Zusammenhang mit dysphagischen Beschwerden angenommen werden. Die therapeutischen Möglichkeiten umfassen eine Myotomie des M. cricopharyngeus oder alternativ die Ballondilatation oder Bougierung von Engstellen.

Abstract

Cricopharyngeal Bar and Dysphagia

Background:

The term Cricopharyngeal Bar (CPB) describes a posterior indentation at the pharyngoesophageal junction which becomes apparent during a Video Fluoroscopic Swallowing Exam (VFSE, modified barium swallow). The effect CPBs might have on swallowing is still under debate. This paper intends to review appearance, effects and the associated therapy of CPBs.

Method:

For this systematic review a selective literature research in PubMed has been carried out.

Results:

CPBs are usually diagnosed during VFSE. As VFSEs are mostly carried out in dysphagic patients, CBPs were also associated with dysphagia. Even though, CPBs are often related to dysphagia, they do also appear in patients without dysphagia. Therefore, the appearance of a CBP does not automatically represent the cause of dysphagic symptoms. Its impact on swallowing might, however, depend on the dimension of the protrusion as well as the weakening and dysfunction of the inferior pharyngeal constrictor muscle.

Discussion:

CBPs often present as an incidental finding during a modified barium swallow. A relation to dysphagia can only be assumed for severe CPBs. Therapy options include cricopharyngeal myotomy or esophago-gastro endoscopy using either bougies or balloons.