Dialyse aktuell 2012; 16(07): 382-383
DOI: 10.1055/s-0032-1328827
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

GHEAP

Neuauflage zum Dreiländer-Kongress 2012
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Publication History

Publication Date:
17 September 2012 (online)

 
 

Der fnb plant für den Winter 2012/13 eine Neuauflage der GHEAP (Gefäßzugänge Hämodialyse – Empfehlungen der Arbeitsgruppe Pflege). Die Arbeitsgruppe möchte hiermit die Empfehlungen auf dem neuesten Stand halten, Ergebnisse von Untersuchungen zur GHEAP einbeziehen und einige Kapitel ergänzen.

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Nachdem die erste Auflage der Empfehlungen 2010 erschienen ist, hat die Arbeitsgruppe die Arbeit wieder aufgenommen und plant, zum Dreiländer-Kongress 2012 in Konstanz die zweite Auflage zu veröffentlichen. Der Herausgeber wird der fnb bleiben. Auch das bewährte Autorenteam ist erneut am Start mit:

  • Beate Spindler (Projektleitung und Mitglied fnb)

  • Michael Reichardt (Projektleitung und Mitglied fnb)

  • Dr. Markus Kroker (Chefarzt Klinik für Nephrologie, Bad Hersfeld)

  • Dr. Ernst Metzler (Chefarzt Shunt- und Gefäßchirurgie, Nephrologisches Zentrum Niedersachsen)

Natürlich sind und werden weitere Fachleute an der Erstellung der Empfehlungen beteiligt sein. Diese breite Basis im Sinne eines Qualitätszirkels liefert wertvolle Gedanken und Ideen, Korrekturen sowie Hilfestellungen, die die umfassende Arbeit der Autoren letztendlich erst möglich macht.

Warum eine Neuauflage?

Was hat die Verfasser bewogen, die Neuauflage zu planen? Zunächst ist bei der Erstellung eine Revision 2012 angekündigt worden. Wir möchten damit den Gedanken des Qualitätsmanagements (QM) Rechnung tragen und unsere Empfehlungen auf dem neuesten Stand halten. Auch gab es in der Zwischenzeit einige Untersuchungen zur GHEAP und zusätzlich wird die Neuauflage einige Kapitel dazu bekommen. Dies sind unter anderem Kapitel zu(m):

  • Thema "QM": Hier werden Musterdokumente auf der Homepage des fnb zum Download bereitgestellt.

  • Thema "flexible Kanülen": Dies wird bei den Punktionstechniken dazu genommen.

  • Thema "gefäßverantwortlicher Mitarbeiter Pflege": Hier wird es einen Beitrag geben und dieser wird mit einer Musterstellenbeschreibung ergänzt.

  • Arbeitsanweisungen: Katheterflussmessung, Beurteilung Katheteraustrittsstelle sowie Verbandwechsel, Knopflochpunktion


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Welche Untersuchungen zur GHEAP hat es gegeben?

Timo Meusel, Münster, untersuchte, ob Pflegekräfte im Münsterland die GHEAP zur Flussmessung bei Katheteranlage kennen und/oder anwenden. Zum großen Teil ist dieser Aspekt in den befragten Einrichtungen nicht oder wenig bekannt. Seine Ergebnisse bestärken die Autoren in der Annahme, dass die GHEAP-Implementierung noch nicht flächendeckend gelungen ist und weiterer Schulungsbedarf bei den Mitarbeitern in den Dialyseeinrichtungen besteht.

Nataliya Tkachenko, Mülheim, untersuchte, ob die Strickleitertechnik bei geeigneten Zugängen tatsächlich durchgeführt wurde. Dazu erstellte Sie eine Istanalyse zur praktischen Umsetzung der Empfehlungen. Die Empfehlungen geben Folgendes an: "Die Strickleiterpunktion ist von allen Fachgesellschaften die empfohlene Punktionstechnik. Prothesenshunts sind nur in der Strickleitertechnik zu punktieren." [ 1 ]. Die Grundannahme für die Studie war, dass die Pflegenden die Strickleiterpunktion nicht immer dann anwenden, wenn diese anzuwenden wäre. Stattdessen wird die Arealpunktion angewandt. Die Forschungsfrage lautete: Bei wieviel Prozent der geeigneten Gefäßzugänge wird die Strickleiterpunktion durchgeführt? Ein für die Strickleiterpunktion geeigneter Gefäßzugang wird in der GHEAP wie folgt definiert:

  • Es ist eine AV-Fistel (Prothesenshunt ohne Ausnahme).

  • Die Punktionsstrecke pro Nadel beträgt wenigstens 2 cm.

  • Der Verlauf des Shunts ist gerade oder hat maximal 2 Kurven.

  • Punktionsaneurysmen können schon vorhanden sein.

  • Es sind keine Hämatome und auch keine Auffälligkeiten der Haut im Punktionsbereich sichtbar.

  • Es gab keine (oder nur eine) Fehlpunktion in der Vorwoche.

Es wurden 2082 Erhebungsbögen ausgegeben, 1488 Erhebungsbögen kamen zurück. Somit ergibt sich eine Rücklaufquote von 71,47 %. Dabei wurden bei circa 850 Punktionen 152 als nicht nachvollziehbare Arealpunktionen gemeldet (ca. 17 %). Auch Frau Tkachenko schlussfolgerte daraus, dass es einen weiteren Schulungsbedarf bei den Pflegekräften gibt. Zu dieser Untersuchung finden Sie weitere Informationen in der Zeitschrift "Forum 2/2012" des fnb.

Dr. Oleg Tartakowski, Essen, implementierte einen "Feedbackbogen" nach Katheteranlage. Dabei verfolgte er über 200 Anlagen und erhielt Informationen zur Indikation, Anlage, Verlauf sowie zum Follow up und der Zuweiserzufriedenheit. Insgesamt fand er heraus, dass nur 10 % der Katheter aus seiner Untersuchung wegen Infekten entfernt werden mussten, und dies bei einem sehr "alten" Patientenklientel. Aus seiner Sicht wurde mit dem Feedbackbogen die Zusammenarbeit zwischen den anlegenden und einweisenden Abteilungen verbessert.

Sie sehen also, dass sich viel getan hat und der Zugang zur Dialyse ein zwar "altes", aber immer noch "topaktuelles" Thema ist. Weitere Informationen zu den Untersuchungen können Sie über den Verfasser per E-Mail (m.reichardt@wb-nephro.de) anfordern. Die zweite Auflage der GHEAP können Sie ab Winter 2012/13 über unsere Geschäftsstelle beziehen [ siehe Kasten links unten ].

Michael Reichardt, Essen

Korrekturen zum Programmheft des DLK 2012

Leider haben sich in das fnb-Programmheft für den DLK 2012 einige Fehler eingeschlichen, die wir hiermit korrigieren möchten:

  • Seite 5: Wir begrüßen die Firma Shire Deutschland GmbH, Amgen GmbH und Vital Access auf dem Markt der Möglichkeiten. Die Firma GHD ist nicht vertreten.

  • Seite 8: Das Vorsymposium "Die Punktion in der dritten Dimension" findet von 11:00–12:30 Uhr statt.

  • Seite 10: Um 16:00 Uhr wird Dr. Franz Heigl über Apherese referieren.

  • Seite 13: Der vollständige Titel des Workshop im Blauen Salon am Freitag, den 23.11.2012, von 9:00–10:30 Uhr von Nipro Europe N.V. lautet: Die große Wirkung der kleinen Unterschiede, Indikation und Qualitätsmerkmale moderner Dialysatoren. Referent: Gerd Breuch, D

  • Seite 14 (Workshops Roter Salon): Folgender Workshop der Firma B.Braun Avitum fehlt bislang im Programm: Donnerstag, den 22.11.2012, von 15:30–17:30 Uhr: 1. Aspekte der Pflege von Apheresepatienten, Referent: Ines Schulz-Merkel, D; 2. Antikoagulation, Referent: Holger Zorn, D. Der Workshop "Aktuelles aus der Nephrologischen Pflege", BANP (Marion Bundschu, Thomas Fernsebner, Kerstin Gerpheide; D) findet am Freitag, 23.11.2012, von 16:00–17:30 Uhr statt.

  • Seite 11 und 18: Am Samstag, den 24.11.2012, wird uns Herr Dr. Ernst-Ulrich Metzler, D/Hannoversch Münden, als Referent unterstützen.

Wir möchten uns für die Fehler und die daraus entstandene Verwirrung entschuldigen und freuen uns darauf, Sie in Konstanz begrüßen zu dürfen.

Ina Wiegard-Szramek, Essen

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Geschäftsstelle fnb, Uschi Gaspar
In den Beunen 6, 65479 Raunheim,
Tel.: 0 61 42/40 85 49, Fax: 0 61 42/40 85 51
E-Mail: uschi.gaspar@nephro-fachverband.de,
www.nephro-fachverband.de
Vorstand des fnb:

  • Thomas Fernsebner (1. Vorsitzender)

  • Kerstin Gerpheide (2. Vorsitzende)

  • Ina Wiegard-Szramek (Schatzmeisterin)

  • Jürgen Berner (Schriftführer)


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  • Literatur

  • 1 Reichard M, Spindler B. Fachverband nephrologischer Pflege Hrsg. Gefäßzugänge Hömodialyse – Empfehlungen der Arbeitsgruppe Pflege (GHEAP). Raunheim: 2010. 20.

  • Literatur

  • 1 Reichard M, Spindler B. Fachverband nephrologischer Pflege Hrsg. Gefäßzugänge Hömodialyse – Empfehlungen der Arbeitsgruppe Pflege (GHEAP). Raunheim: 2010. 20.

 
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