In der Schwangerschaft steigt der Schilddrüsenhormonbedarf um 30–50 %, der
Anpassungsprozess dauert bis zur 20. Schwangerschaftswoche (SSW) ([Tab. 1]). Im 1. Trimenon steigen – durch
Choriongonadotropin (hCG) vermittelt – die freien Schilddrüsenhormone
innerhalb des Normbereichs an. Ursache ist die schwache
TSH-Rezeptor-stimulierende Wirkung von hCG: Es wirkt stimulierend auf die
Schilddrüsenhormonsynthese und führt über den hypothalamisch-hypophysären
Regelkreis zum Abfall bzw. zur Suppression von TSH. Dies ist in 20 % der
Schwangerschaften zu beobachten (Schwangerschaftshyperthyreose) –
insbesondere bei der Hyperemesis gravidarum. Es bedarf jedoch selten einer
thyreostatischen Therapie. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft
normalisieren sich diese Veränderungen durch die Abnahme des hCG wieder.