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DOI: 10.1055/s-0032-1326196
12. Jahres-Symposium der Berliner Stiftung für Dermatologie, 20. 10. 2012 in Berlin
12th Symposium of the Berlin Foundation of Dermatology in Berlin, 20. 10. 2012Korrespondenzadresse
Publication History
Publication Date:
27 February 2013 (online)
Die Berliner Stiftung für Dermatologie (BSD) ist eine noch relativ junge, aber immerhin die älteste Stiftung in unserem Fach in Deutschland. Mit einem relativ kleinen Stiftungskapital hat sie bereits beachtliche Leistungen auszuweisen und zahlreiche jüngere Kollegen und Kolleginnen (Preisträger, Stipendiaten, Forschungs-, Aus- und Weiterbildungsförderung) unterstützt. Die Jahressymposien der BSD greifen schon seit der Gründung der Stiftung im Jahre 1999 aktuelle wissenschaftliche und berufspolitische Themen des Fachgebietes auf und bilden gleichzeitig das Forum, auf dem die Stiftung ihre Aktivitäten im In- und Ausland zur Diskussion stellt und dokumentiert. Nicht zuletzt durch die BSD-Symposien wird nachdrücklich aufgezeigt, dass die Berliner Stiftung inzwischen einen festen Platz in der dermatologischen Landschaft eingenommen hat.
Das 12. Jahres-Symposium der BSD fand am 20. Oktober 2012 im Seminaris Campus Hotel
in Berlin statt. Wie bereits auf den vergangenen Veranstaltungen der Stiftung, so
ließ es sich die I. Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Frau Prof. M. Schäfer-Korting ([Abb. 1]), auch dieses Mal nicht nehmen, in ihrem einleitenden Grußwort die engere Bindung
der BSD an die Freie Universität Berlin zu unterstreichen und der Veranstaltung sowie
der Stiftung selbst in ihren künftigen Aktivitäten weiteren Erfolg zu wünschen. Die
Berliner Stiftung ist der FUB und Frau Prof. Schäfer-Korting für ihre fortwährende
Unterstützung dankbar.


Im Anschluss daran griff der Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft,
Prof. Dr. Rudolf Stadler, das Motto der Tagung auf und spannte in seinem Festvortrag „Aktuelle Herausforderungen
und Chancen für die deutschsprachige Dermatologie“ den Bogen von den neuesten Erkenntnissen
in der Pathogenese von Dermatosen bzw. Hauttumoren und der Entwicklung neuer Therapiestrategien
bis zur Problematik der dermatologischen Versorgungsstrukturen in Deutschland, der
fortlaufenden Ökonomisierung der Wissenschaft und der sog. Lifestyle-Medizin. Gerade
unser Fach wird darin nachhaltig gefordert. Dazu unterstrich er die Bedeutung von
Stiftungsaktivitäten für das Fach, dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und
brachte zum Ausdruck, dass die DDG gewillt ist, derartige Aktivitäten zu unterstützen,
zu bündeln und zu koordinieren. Bei der kommenden 47. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen
Gesellschaft vom 1. – 4. Mai 2013 in Dresden soll eine gemeinsame Sitzung stattfinden
und weitere Möglichkeiten der Kooperation gemeinsam erörtert werden. Er forderte alle
auf, daran teilzunehmen und mitzuwirken. Es besteht Einigkeit darüber, dass es wichtig
ist, den Grundgedanken des „Stiftens“ vernehmbar und innerhalb der Wissenschaftsgemeinde
erreichbar zu machen.
Beim zweiten Vortrag des Symposiums widmete sich Prof. Dr. Dr. Christoph Geilen dem Thema „Fortschritte in der Genotypisierung und molekularen Therapie des malignen
Melanoms“, wobei er auf die grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse in der Pathobiologie
und Pathobiochemie dieses Tumors während der letzten Jahre einging und die aktuellen
Entwicklungen der modernen Therapie würdigte. Er zeigte auf, wie aus diesen Erkenntnissen
neue Therapieoptionen, wie Raf-Kinaseinhibitoren und Immunmodulatoren, entwickelt
wurden und heute schon dem Therapeuten verfügbar sind. Die Ergebnisse der klinischen
Studien zu diesen neuen Medikamenten lassen aber auch erkennen, dass weitere Fortschritte
noch nötig sind, um eine substantielle Lebensverlängerung für den Tumorträger zu erzielen.
Die Bedeutung dieser neuen Therapiestrategien wurde rege diskutiert.
Das Symposium wurde ergänzt durch den interessanten Vortrag „Eindrücke eines BSD-Stipendiaten
in Deutschland“ von Dr. Edward Okwang ([Abb. 2]) aus der Hautabteilung der Mbarara University in Uganda. Eindrucksvoll schilderte
der junge Kollege seine Eindrücke während seines 7-monatigen Weiterbildungsstipendiums
an der Universitäts-Hautklinik in Magdeburg (1. 4. 2012 – 31. 10. 2012) unter der
Leitung und Betreuung von Herrn Prof. Dr. Harald Gollnick. Überzeugend legte er dar,
dass diese Zeit ihm einen guten Einblick in die Breite der Deutschen Dermatologie
gewährte, seinen klinischen Blick schärfte und seine Kenntnisse in den üblichen diagnostischen
Techniken (Mykologie, Histopathologie, Allergologie) gründlich bereicherte. Nach dem
Erlernen der histologischen Verarbeitungstechniken konnte er 2325 Fälle selbst befunden.
Neben einer Teilnahme an der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Tropische Dermatologie
in Leipzig hat es ihm die Berliner Stiftung durch eine gesonderte Zuwendung ermöglicht,
an dem diesjährigen 21. EADV-Kongress in Prag teilzunehmen und ein umfassendes Bild
über alle Facetten der europäischen Dermatologie zu bekommen. Er bedankte sich für
die gebotene Chance und erhielt feierlich seine Stiftungsurkunde.


Das Symposium wurde durch die Schlussworte des BSD-Geschäftsführers Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Constantin Orfanos abgeschlossen, der die Stiftungsarbeit und die Aktivitäten der Stiftung in Afrika
kurz würdigte. Während in den ersten Jahren nach der Stiftungsgründung ein Schwerpunkt
der Stiftungsarbeit in den osteuropäischen Ländern lag, hat das Kuratorium der Stiftung
im Jahre 2007 beschlossen, einen neuen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Dermatologie
und die dermato-venerologische Weiterbildung in Afrika zu setzen. Seither haben eine
Reihe junger Afrikaner ein Weiterbildungs-Stipendium in Deutschland erhalten oder
wurden in ihrem Heimatland durch die BSD gefördert. Dr. Edward Okwang gehört nun in
den Kreis von 38 Preisträgern und Stipendiaten der BSD aus 20 Nationen, viele davon
aus afrikanischen Ländern (Ägypten, Kenia, Tansania, Uganda, Namibia), die nach einem
Fortbildungsaufenthalt in Deutschland die deutsche Dermatologie in ihren Heimatländern
nachhaltig vertreten. Ein weiteres Stiftungsprojekt ist die Förderung der Dermatohistopathologie
in Ägypten, die im Rahmen einer offiziellen Zusammenarbeit der BSD mit Regierungsstellen
vom Medizinischen Dienst der Ägyptischen Armee in Kairo gesponsert wird. Dr. Ahmed Hassan aus Alexandria/Ägypten ist zur Zeit als Weiterbildungsstipendiat unter der Leitung
von PD Dr. Chalid Assaf in der Hautklinik Krefeld tätig.
Redner, Stipendiaten, die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung sowie die zahlreichen
Teilnehmer hatten im Anschluss bei einem kleinen Buffet Gelegenheit zum Gedankenaustausch
und ausführlichen Diskussionen. Die BSD hat sich zur Regel gemacht, den persönlichen
Kontakt zu ihren Alumni zu pflegen und sie in regelmäßigen Abständen zu ihren Veranstaltungen
einzuladen. Mit anderen Freunden der Stiftung nahm dieses Mal als frühere BSD-Stipendiatin
Frau Prof. Dr. Ana-Maria Forsea aus Bukarest am Symposium teil. Dass neben dem wissenschaftlichen Anspruch auch die
Bedeutung der klinischen Aspekte bei den BSD-Symposien nicht vernachlässigt wird,
zeigte die Teilnahme mehrerer interessierten Klinikassistenten und von niedergelassenen
Kolleginnen und Kollegen. Die Teilnahme an den Symposien der Stiftung ist stets frei
und allen, die dieses Jahr dabei waren, sei für ihr Interesse gedankt. Die BSD-Veranstaltung
wurde von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit 4 Punkten zertifiziert.
Das 13. BSD-Symposium wird im Frühjahr 2013 anlässlich der Jahrestagung der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft in Dresden stattfinden, dort wird auch der Wissenschaftspreis
der BSD verliehen. Das Programm ist dem Programmheft der DDG-Tagung zu entnehmen.
Letztlich soll nicht vergessen werden zu erwähnen, dass die Förderungsmöglichkeiten
einer Stiftung von den finanziellen Mitteln, die ihr zwecks Förderung zur Verfügung
stehen, abhängig sind. Insofern soll der vorliegende Beitrag auch eine Anregung für
Spenden und Zustiftungen sein, um auch zukünftig erfolgreiche Aktivitäten im Interesse
unseres Faches, gerade in den Entwicklungsländern, zu ermöglichen. Jeder Beitrag wird
dabei helfen, das gesetzte Ziel, die Förderung der Dermato-Venerologie, zu erreichen.
Insbesondere für unser Afrika-Programm werden Mittel dankbar angenommen. Weitere Informationen
zur Berliner Stiftung für Dermatologie, den gebotenen Förderungsmöglichkeiten und
den aktuellen Terminen sind unter www.stiftung-dermatologie.de zu finden. Eventuelle Spenden sind an die Weberbank Actiengesellschaft, BLZ 101 201 00,
Kto.-Nr. 10 03 05 75 31, IBAN: DE 05 101 201 00 100 305 75 31, BIC/Swiftcode: WELADED1WBB
zu richten. Spendenbescheinigungen werden umgehend ausgestellt.
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