RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0032-1322485
Deutscher Schmerz- und Palliativtag – Neue Praxisleitlinie zur Behandlung von Tumorschmerzen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Juli 2012 (online)
- Tumor-Durchbruchschmerzen oft nicht diagnostiziert
- Transnasal appliziertes Fentanyl wirkt schneller
- Über das pektinbasierte Fentanyl-Nasenspray
- Literatur
Im Rahmen des diesjährigen Deutschen Schmerz- und Palliativtages in Frankfurt am Main präsentierte die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) erstmals eine Praxisleitlinie zur Behandlung von Tumorschmerzen. Diese berücksichtigt neben der literaturbasierten Evidenz auch Experten- und Patientenmeinungen. Mit Evidenzgrad A trifft die Praxisleitlinie die Aussage, dass transnasal appliziertes Fentanyl (z.B. PecFent®) – zur Behandlung von Tumor-Durchbruchschmerzen – schneller als oral angewendetes wirkt.
Tumor-Durchbruchschmerzen oft nicht diagnostiziert
Tumor-Durchbruchschmerzen (TDS) sind plötzlich einsetzende, unvorhersehbare Episoden intensivster Schmerzen, die auch durch die in der Dauerbehandlung gegen die Grundschmerzen eingesetzten Opioide nicht beherrschbar sind. Eine typische Tumor-Durchbruchschmerz-Episode dauert zwischen 30 und 60 Minuten [ 1 ]. Die Problematik: Tumor-Durchbruchschmerzen werden häufig nicht diagnostiziert und selbst wenn sie erkannt werden, nicht ausreichend therapiert. Dr. Hans-Bernd Sittig, Stade, warnte "Morphin hat aufgrund seiner Pharmakokinetik und Verstoffwechslung erhebliche Nachteile. Nichtretardiertes orales Morphin hat erst nach 30 Minuten sein Wirkmaximum erreicht und wirkt dann meist bis zu 4 Stunden. Die schmerzlindernde Wirkung tritt bei Durchbruchschmerzattacken also zu spät ein und dauert über die eigentliche Schmerzattacke hinaus an."
#
Transnasal appliziertes Fentanyl wirkt schneller
Die neue Praxisleitlinie der DGS empfiehlt daher den Einsatz von transmukosal appliziertem Fentanyl zur Behandlung von Durchbruchschmerzen und "hebt transnasal appliziertes Fentanyl besonders hervor, da es schneller als oral angewendetes wirkt", erläuterte Dr. Johannes Horlemann, Kevelaer.
In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppelblinden klinischen Phase-III-Studie konnte transnasal applizierbares Fentanyl bereits nach 5 Minuten eine Schmerzlinderung sowie eine klinisch relevante Schmerzlinderung 10 Minuten nach Verabreichung nachweisen [ 2 ], [ 3 ]. Das pektinbasierte Fentanyl-Nasenspray mit der PecSys®-Technologie setzt Fentanyl schnell und kontrolliert frei und ist so konstruiert, dass es einen feinen, aus etwa gleich großen Tröpfchen bestehenden Sprühnebel erzeugt, der in den vorderen Bereich der Nasenlöcher abgegeben wird und dort eine dünne Gelmatrix bildet. Der Wirkstoff diffundiert aus der Gelmatrix und wird über die Nasenschleimhaut resorbiert. Die gelmodulierte Resorption von Fentanyl optimiert das pharmakokinetische Profil und entspricht so einer typischen TDS-Episode. Außerdem verhindert die Gelmatrix ein Heraustropfen oder Verschlucken der Lösung.
Im klinischen Entwicklungsprogramm traten im Zusammenhang mit dem Fentanylpräparat die für Opioide typischen Nebenwirkungen auf [ 2 ], [ 4 ], [ 5 ]. Die häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Erbrechen, Übelkeit und Verstopfung. In der Mehrzahl waren diese Nebenwirkungen mild bis moderat ausgeprägt und führten nur bei 3,9 % der Patienten zu einem vorzeitigen Beenden der Studienteilnahme.
#
Über das pektinbasierte Fentanyl-Nasenspray
Das Nasenspray ist in Europa derzeit in 6 Ländern einschließlich Deutschland verfügbar. Die Europäische Zulassung basiert auf der Überprüfung eines umfassenden klinischen Daten-Pakets mit 3 Phase-III-Studien.
Quelle: Pressemitteilung Archimedes Pharma
#
#
-
Literatur
- 1 Portenoy RK et al. Pain 1990; 41: 273-281
- 2 Portenoy RK et al. Pain 2010;
- 3 Taylor D et al. J Support Oncol 2010; 8: 184-190
- 4 Davies A et al. J Pain Symptom Manage 2011; 41: 358-366
- 5 Portenoy RK et al. J Opioid Manag 2010; 6: 319-328
-
Literatur
- 1 Portenoy RK et al. Pain 1990; 41: 273-281
- 2 Portenoy RK et al. Pain 2010;
- 3 Taylor D et al. J Support Oncol 2010; 8: 184-190
- 4 Davies A et al. J Pain Symptom Manage 2011; 41: 358-366
- 5 Portenoy RK et al. J Opioid Manag 2010; 6: 319-328