Auszeichnung für wissenschaftliches Engagement in der Nuklearmedizin
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hat im Wege der Erstauszeichnung das Verdienstkreuz
1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Dr. Dr. Otmar
Schober verliehen. Die Ministerin betonte im Rahmen der Verleihung, dass Schober in
seiner beruflichen Karriere stets weit über seine eigentlichen beruflichen Pflichten
hinaus gewirkt habe. „Ihr Wirken war geprägt durch fachliche Kompetenz und das Mitfühlen
anderen gegenüber“, so Ministerin Schulze.
In der Nuklearmedizin hat sich Schober durch die Mitgründung des European Institute
of Molecular Imaging (EIMI) an der Universität Münster verdient gemacht. Das im Jahr
2007 gegründete Institut stellt die Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und
Anwendung auf dem Gebiet der molekularen Bildgebung her. Es wird in einer neuen Konzeption
interdisziplinär durch mehrere Fakultäten getragen. Otmar Schober hat im Laufe seiner
wissenschaftlichen Karriere mehr als 300 Publikationen verfasst, bei denen die Verbindung
von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung im Mittelpunkt seines Interesses
stand. Seine langjährige Arbeit in der Diagnostik des Schilddrüsenkarzinoms hat zur
Formulierung der aktuellen Behandlungsstandards und -leitlinien geführt.
Schober war darüber hinaus 30 Jahre Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen
Volkes. Außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Prof. Schober in herausragender
Weise gemeinsam mit seiner Frau für Schwerstkranke und Sterbende. Die beiden gründeten
2004 die “„chober-Stiftung“ für christliche Hospizarbeit. Auch die Palliativstation
am Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster-Hiltrup begleitet Prof. Schober seit ihren Anfängen.
Hier hat die Schober-Stiftung die Bildung eines Teams von Ehrenamtlichen finanziell
und persönlich unterstützt. Wissenschaftsministerin Schulze lobte das erfolgreiche
und sichtbare Engagement Schobers im Ehrenamt wie in der Medizin. “Ihr Schaffen ist
von gleichermaßen hoher wissenschaftlicher als auch gesellschaftspolitischer Bedeutung”,
bescheinigte die Ministerin Prof. Schober zur Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz.
Prof. Dr. Dr. Otmar Schober mit seiner Frau, Dr. med. Anna Schober (links) und Wissenschaftsministern
Dr. Svenja Schulze.
Vita und Auszeichnungen
Der 1948 in Strang (Bad Rothenfelde) geborene Otmar Schober ist seit 1988 Direktor
der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin an der Universität Münster. Von 1994
bis 1998 war er zudem Prorektor der Universität Münster. In den Jahren 1991 bis 1997
gehörte er dem Vorstand der Deutschen Röntgengesellschaft an und bildete einen wichtigen
Brückenkopf zwischen Nuklearmedizin und Radiologie. Die Entwicklung des Deutschen
Röntgenkongresses hat er vorangetrieben. 1995 bis 2003 war Schober Fachgutachter für
die Nuklearmedizin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Der Deutschen Akademie
der Technikwissenschaften gehört Prof. Schober seit 1996 als Mitglied des Themennetzwerkes
Gesundheitstechnologie und Grundfragen der Technikwissenschaften an, zu dessen Sprecher
er im Mai 2011 gewählt wurde. Ebenfalls seit 1996 ist Schober Mitglied der Nordrhein-Westfälischen
Akademie der Wissenschaften und der Künste. Von 2002 bis 2010 war er zeitgleich Vorsitzender
seiner Fakultät und der Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Im Jahr 2011
wurde er für die Verdienste um seine Fachgesellschaft zum Ehrenmitglied der Deutschen
Gesellschaft für Nuklearmedizin ernannt.
Mit freundlicher Genehmigung des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF), Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf, Deutschland