Der Franz Redeker-Preis wurde in diesem Jahr an Prof. Albert Nienhaus, Leiter des
CVcare am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) und Leiter des Fachbereichs
Gesundheitsschutz bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW), verliehen.
Ausgezeichnet wurde Prof. Nienhaus für seine Arbeit zur Häufigkeit der latenten Tuberkuloseinfektion
bei Beschäftigten im Gesundheitswesen in Deutschland, Frankreich und Portugal. Gemeinsam
mit den Arbeitsmedizinern der Universitätskrankenhäuser in Porto (Portugal) und Nantes
(Frankreich) entwickelte er mit seiner Arbeitsgruppe einen neuen Bluttest (Interferon
gamma Release Assay – IGRA) zur Diagnose einer latenten Tuberkuloseinfektion. Dieser
Bluttest ist wesentlich spezifischer als der bisher verwendete Tuberkulin-Hauttest
und ermöglicht eine zielgenauere präventive Chemotherapie zur Behandlung der latenten
Tuberkuloseinfektion.
Die preisgekrönte Arbeit beinhaltet gleich 2 gute Nachrichten für die Beschäftigen
im Gesundheitswesen: Sie sind seltener als bisher angenommen mit dem Tuberkuloseerreger
infiziert. Das Risiko, an einer aktiven Tuberkulose zu erkranken, ist daher geringer
als bisher angenommen. Außerdem müssen die Beschäftigten bei Verwendung des Bluttests
(IGRA) bei den betriebsärztlichen Vorsorgeuntersuchungen seltener geröntgt werden.
Neben der erhöhten Effektivität in der Diagnose einer aktiven Tuberkulose wird so
durch den euen Test die körperliche Belastung für die Beschäftigten deutlich geringer.
Der Franz Redeker-Preis wird jährlich vom Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose
(DZK) auf dem Kongress des Bundesverbandes des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD)
an Wissenschaftler vergeben, die einen wichtigen Beitrag zur Prävention der Tuberkulose
in Deutschland geleistet haben.
Nach einer Mitteilung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege/GPR,
Hamburg