Dialyse aktuell 2012; 16(04): 248
DOI: 10.1055/s-0032-1313306
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intradialytische parenterale Ernährung – Verbesserung der Prognose möglich

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Publication Date:
02 May 2012 (online)

 
 

Intradialytische parenterale Ernährung (IDPE) kann die Überlebensprognose mangelernährter HD-Patienten (HD: Hämodialyse) erhöhen. Aktuelle Studienergebnisse, die dies belegen, stellte Dr. Tobias Marsen, Köln, gemeinsam mit Prof. Helmut Mann, Aachen, im Rahmen einer Postervorstellung auf der Jahrestagung der "American Society of Nephrology" (ASN) am 11.11.2011 vor. Die Daten belegen, dass durch die IDPE-Therapie der Präalbuminspiegel bei mangelernährten HD-Patienten signifikant und schnell ansteigt. "Präalbumin ist ein prognostischer Faktor für die Mortalität von Patienten mit chronischem Nierenversagen", erklärte Marsen auf dem ASN und hebt damit die Bedeutung der Untersuchungsergebnisse hervor.

IDPE-Therapie erhöht Präalbuminspiegel

Die Forscher werteten die Ergebnisse von 83 mangelernährten HD-Patienten pp ("per protocol") "Full Analysis Set" (FAS) nach einer 16-wöchigen Intervention aus. Dabei wurden die 39 Patienten des Therapiearms 3-mal wöchentlich mittels IDPE behandelt. Die 44 Patienten im Kontrollarm erhielten keine zusätzliche Ernährungstherapie. Als primären Endpunkt legte die Forschergruppe den Verlauf der Präalbuminkonzentration fest. "Den Studiendaten zufolge führt die IDPE-Therapie zu einer signifikanten Erhöhung des Präalbuminspiegels bei mangelernährten Dialysepatienten", erläuterte Mann. Weiterhin wurde in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe doppelt so häufig ein schneller Anstieg des Präalbuminspiegels von über 15 % nachgewiesen.


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Präalbumin: prognostischer Faktor für die Mortalität

Präalbumin ist ein prognostischer Faktor für die Sterblichkeit von Dialysepatienten. Im Durchschnitt sinkt die Mortalität um 54 %, wenn der Präalbuminserumspiegel in den ersten 3 Monaten um mehr als 30 mg/l steigt [ 1 ]. Bei Mangelernährten bedeutet das einen Anstieg des Präalbumins um 15 %. Umgekehrt ist ein niedriger Präalbuminspiegel bei HD-Patienten mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert [ 2 ]. Die Bestimmung des Prä­albuminspiegels kann demnach als Ergänzung zu routinemäßig erhobenen Parametern wichtige Informationen liefern. Liegt er unter 30 mg/dl, sollte er durch eine gezielte Ernährungsintervention erhöht werden.

Reicht eine orale bzw. enterale Ernährung nicht aus, um den Ernährungsstatus der Patienten zu verbessern, empfehlen aktuelle Leitlinien den Einsatz einer intradialytischen parenteralen Ernährung [ 3 ]. Wie die neuen Studienergebnisse unterstreichen, ist sie eine wichtige Therapieoption für mangelernährte HD-Patienten und kann deren Überlebensprognose verbessern [ 1 ].

Quelle: Pressemeldung der Fresenius Kabi Deutschland GmbH, Bad Homburg, und der Circle Comm GmbH – Agentur für Gesundheitskommunikation, Mühltal


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  • Literatur

  • 1 Cano NJ et al. J Am Soc Nephrol 2007; 18: 2583-2591
  • 2 Rambod M et al. Am J Nutr 2008; 88: 1485-1494
  • 3 Cano NJ et al. Clin Nutr 2009; 28: 401-414

  • Literatur

  • 1 Cano NJ et al. J Am Soc Nephrol 2007; 18: 2583-2591
  • 2 Rambod M et al. Am J Nutr 2008; 88: 1485-1494
  • 3 Cano NJ et al. Clin Nutr 2009; 28: 401-414