Pilates – Gewusst wie!

Die Übersetzung des 2009 in England erschienenen Buchs richtet sich an Physiotherapeuten und alle, die sich mit der körperlichen Haltung und Bewegung in Rehabilitation und Lehre auseinandersetzen. Die Tanzlehrerin und Krankenpflegerin Jane Paterson stellt hier gut verständlich die funktionelle Anatomie des gesamten Bewegungsapparates sowie mögliche Fehlhaltungen dar. Sie liefert einen knappen Überblick über die Ursachen und allgemeine Behandlung von 25 gängigen Krankheitsbildern wie Osteoporose, Morbus Parkinson und Asthma. Auch Besonderheiten, die beim Umgang mit den Betroffenen beachtet werden sollten, erwähnt die Autorin. Sie lassen sich in der Praxis schnell nachschlagen.

Paterson beschreibt die 62 Pilates-Übungen ausführlich und differenziert. Sie legt dabei Wert auf eine präzise verbale und taktile Anleitung. Schwarz-Weiß-Fotos und Zeichnungen stellen die Übungen dar. Vorsichtsmaßnahmen sowie Kontraindikationen sind für jede Übung farblich hervorgehoben. Irritierend ist, dass die Autorin für anatomische Benennungen mal deutsche und mal lateinische Begriffe verwendet. Für Physiotherapeuten befremdlich erscheinen auch Bewegungsbezeichnungen wie mediale Rotation statt Innenrotation. Ein Kapitel über den Unterrichtsprozess bestätigt Physiotherapeuten in ihrem Berufsalltag, bietet aber wenig Neues.

Ein Buch mit gut beschriebenen Übungen und konkreten Tipps, wie man mit Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern verantwortungsvoll umgehen soll. Da noch weitere Bücher zum Thema erschienen sind, sollte man diese vor dem Kauf vergleichen.

Inga Blumberg, Physiotherapeutin aus Köln