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DOI: 10.1055/s-0032-1311742
Aus aller Welt – Aktuelles kurz notiert
Publication History
Publication Date:
18 April 2012 (online)
Boutonneusefieber in Israel
In Israel erkrankte letzten September eine Person am Boutonneusefieber. Die Betroffene war 4 Mal innerhalb einer Woche mit Ausschlägen, stärker werdenden Kopfschmerzen und zunehmender Muskelschwäche im Krankenhaus, bevor die Diagnose erfolgte. Es kam zu einem Multiorganversagen mit intensivmedizinischer Behandlung. Nach langwieriger Rehabilitation ist sie inzwischen wieder vollständig genesen.
Das Bakterium Rickettsia conorii ruft Boutonneusefieber, auch afrikanisches Zeckenbissfieber genannt, hervor. Es gibt 4 Subtypen. Die Ursache in diesem Fall, R. connorii subsp. israelensis, wurde bisher in Israel, Sizilien, Portugal und einigen Gebieten Nordafrikas nachgewiesen. Die Anzahl der gemeldeten Infektionen ist relativ gering: Israel dokumentierte in den beiden vergangenen Jahren 13 beziehungsweise 15 Fälle von unspezifizierten Rickettsiose-Erkrankungen.
HIV in Kirgisistan
In Kirgisistan werden derzeit tausende von ehemaligen Krankenhauspatienten auf HIV/AIDS getestet. Bestätigt wurde die Infektion bisher bei 270 von 110 000 getesteten Kindern. Es ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass sich durch die mangelhafte Krankenhaushygiene in den vergangenen Jahren Dutzende von Menschen mit HIV/AIDS infizierten. Bisher wurden 6 Krankenhausmitarbeiter deshalb zu Gefängnisstrafen verurteilt und 8 weitere sind angeklagt. Das Problem scheint jedoch im kirgisischen Gesundheitssystem zu liegen – und weniger im Fehlverhalten einzelner Angestellter.
Schlafkrankheit in Kenia
Ein deutscher und ein belgischer Tourist erkrankten unabhängig voneinander zwischen Ende Januar und Mitte Februar an der Schlafkrankheit. Die Infektion erfolgte in beiden Fällen wahrscheinlich während Aufenthalten im kenianischen Naturschutzgebiet Masai Mara.
Der Erreger, der Einzeller Trypanosoma brucei, kommt ausschließlich im Afrika südlich der Sahara vor. Tansania, Äthiopien, Mali, Sierra Leone, Nigeria, Angola und Madagaskar sind die Staaten mit den meisten gemeldeten Infektionen pro 100 000 Einwohner. Die aktuellen Fälle machen deutlich, dass in Kenia ebenfalls ein Infektionsrisiko für Urlauber besteht – auch wenn Kenia selten Erkrankungen meldet.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed