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DOI: 10.1055/s-0032-1311739
Erstmals Rückgang statt weitere Zunahme – Denguefieber im pazifischen Raum
Publication History
Publication Date:
18 April 2012 (online)
Weltweit leben nach Schätzungen der Weltgesundheitsbehörde WHO etwa 2,5 Mrd. Menschen in Gebieten, in denen das Denguefieber endemisch ist. Die Pediatric Dengue Vaccine Initiative (PDVI) geht sogar von 3,6 Mrd. gefährdeten Menschen aus. Dies entspräche etwa 55 % der Weltbevölkerung. Am stärksten betroffen ist der asiatisch-pazifische Raum. Etwa 1,8 Mrd. Menschen sind nach der konservativen Schätzung der WHO hier potenziell gefährdet.
Die Fallzahlen steigen seit einigen Jahrzehnten stetig an. Ursache ist zum einen die Ausweitung des Endemiegebiets und zum anderen auch das häufigere Auftreten großer Ausbrüche: Bis zum Jahr 1970 waren lediglich 9 Länder von Epidemien mit Dengue betroffen. 25 Jahre später waren es bereits viermal so viel. Heute ist das Fieber in mehr als 100 Ländern endemisch.
Diese Entwicklung erfolgte auch im stark betroffenen asiatisch-pazifischen Raum: Im Jahr 2000 meldeten die 37 Staaten der WHO-Region "Western Pacific" noch 48 000 Fälle von Denguefieber. Die Anzahl stieg kontinuierlich bis auf 242 400 Fälle im Jahr 2009 und machte einen großen Sprung auf 354 000 Fälle im Jahr 2010.
Im vergangenen Jahr sanken die Fallzahlen jedoch in den meisten Ländern wieder deutlich. So meldeten beispielsweise die Philippinen, zusammen mit Vietnam am stärksten betroffen, bis Mitte Dezember 2011 lediglich 110 250 Fälle – im Vergleichszeitraum des Vorjahrs waren es fast 167 000 Fälle. In Malaysia sanken die Zahlen von mehr als 44 000 auf 18 250 und in Laos von 22 800 auf 3800. Auch in Australien ging die Anzahl der Infektionen deutlich von 1200 auf 678 zurück. In Singapur blieb die Anzahl der Erkrankten (5138) dagegen auf dem Niveau des Vorjahrs (5103).


Quelle: Centers for Disease Control and Prevention (CDC)/James Gathany
Einige wenige Staaten in der Pazifikregion meldeten leichte Anstiege der Fallzahlen: zum Beispiel Kambodscha (bis Anfang Dezember 2011 mehr als 15 700 Menschen gegenüber 12 200 im Vergleichszeitraum 2010) sowie die Marshallinseln. Dort ist es im Oktober 2011 erstmals zu einem Ausbruch des Denguefiebers gekommen, an dem etwa 1400 Menschen erkrankten.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: WHO
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Quelle: Centers for Disease Control and Prevention (CDC)/James Gathany