ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(03): 115
DOI: 10.1055/s-0032-1310376
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

16. Marketing-Kongress – Wirklichkeit ist nie Wahrheit

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Publication Date:
31 March 2012 (online)

 

    Wer ist ich, bin ich ICH? Dieser schicksalhaften Frage stellte sich der 16. Degudent-Marketing Kongress im Januar in Frankfurt. Über 500 Zahntechniker und auch einige Zahnärzte verfolgten gespannt, welche Antworten die exzellent ausgesuchten Referenten wohl finden würden. Eingestimmt auf das Tagungsthema wurden die Zuhörer schon beim "Platznehmen". Anstatt eines Pfefferminz lag ein kleiner Spiegel auf der Sitzfläche. "Der Blick in den morgendlichen Spiegel ist die 1. Konfrontation des Tages mit meinem Ich, und gehört zur eigenen Standortbestimmung", begrüßte die Kongress-Moderatorin Brigitte Bastgen das Auditorium, und gab damit das Stichwort für den Führungskräfte-Trainer Dieter Lange, der mit brillanter Rhetorik in Nullkommanichts die Vorstellungen vom eigenen ICH über den Haufen warf; da wir nie die sind, die wir glauben zu sein. Jeder lebt in seiner eigenen Wahrnehmung, die aber nicht mit der Wirklichkeit gleich zu setzen ist, denn das, was wir als Wirklichkeit ansehen, ist niemals Wahrheit. Es gibt keine Wahrheit. In diesem Zusammenhang erklärte er, dass Lebenskrisen oder Probleme eben nur Wahrnehmungskrisen sind. Besonders gut hat mir sein Motto gefallen: Leben in der Akzeptanz dessen was ist, bedeutet Glück. Wie sich das ICH in der Körpersprache ausdrückt bzw. ausdrücken kann, diskutierte Stefan Spies. Als Opern- und Schauspielregisseur sowie Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in München lehrte er die Sensibilität für nonverbale Kommunikation. Wie das eigene Auftreten in brisanten beruflichen Situationen optimiert und dabei authentisch (!) bleiben kann, erklärte er an gespielten kleinen Szenen auf der Bühne und ließ das Auditorium über die Wirkung entscheiden. Er riet, über ein positives Gefühl eine innere Vorstellung zu erzeugen, den entstehenden Impuls nach "außen" zu tragen und dadurch zu seiner Körpersprache zu finden, denn der Gedanke lenkt den Körper. Zu diesem Themenkomplex passte auch vorzüglich das Fazit, das die Coaching-Expertin Sabine Asgodom aus ihrem Vortrag zog: Wenn du dein Schicksal nicht ändern kannst, ändere deine Einstellung. Die 3 Referenten bilden nur eine kleine Auswahl aus dem spannenden Programm, aber sie haben mich am meisten beeindruckt und inspiriert.

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    Etwas Fachliches gab es natürlich auch: Im vorgeschalteten zahntechnischen Fachkongress "Faszination Prothetik" standen Themen zu Vollkeramik, Implantatprothetik und Frontzahnästhetik auf der Agenda.

    Neue und vor allem andere Blickwinkel auf den Beruf und auf die eigene Person zeichnen die Marketing-Kongresse aus, die alle 2 Jahre stattfinden. Dieser war wieder besonders gelungen.

    Gi/ZWR


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