Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 236-237
DOI: 10.1055/s-0032-1310291
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Obstruktive Epiphora: MRT-Dakryozystografie zur Evaluierung der LDS-Obstruktion

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Die Ursache einer Epiphora lässt sich unter anderem durch bildgebende Verfahren wie der digitalen Subtraktions-Dakryozystografie (DS-DCG) ermitteln. Leider nutzt die Methode ionisierende Strahlung. B. Coskun et al. haben am Beispiel von Epiphora-Patienten die Effektivität der topischen, kontrastverstärkten MRT-DCG bei der Evaluierung einer Obstruktion der ableitenden Tränenwege (Lacrimal Drainage System, LDS) untersucht und die Ergebnisse mit denen der DS-DCG verglichen.

An der Studie beteiligten sich 17 Frauen und 4 Männer, die sich entweder einer Ballondilatation (n = 11) oder einer Stent-Platzierung (n = 11) unterzogen hatten. Es erfolgte eine Untersuchung der Patienten mittels MRT-DCG und DS-DCG. Zudem wurden die kontralateralen LDS (n = 14) bei Patienten mit einer unilateralen Erkrankung überprüft. Zur Beurteilung der Epiphora zogen die Autoren die Klassifikation von Munk et al. heran. Im Rahmen der MRT-Bildgebung bekamen die Studienteilnehmer Augentropfen, die Gadolinium-Chelat enthielten, in die Bindehautsäcke geträufelt (1:100 verdünnt in steriler 0,9 %iger NaCl-Lösung). Die Autoren beurteilten und verglichen die MRT- und DS-DCG-Ergebnisse anhand der Morphologie des Tränensacks, Tränen-Nasengangs, der Verbindung zwischen Tränensack und Tränen-Nasengang sowie auf Basis des Vorhandenseins von Kontrastmittel in der Nasenhöhle.

Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 50 Jahre (Spanne: 37 – 73 Jahre). Insgesamt wurden 36 LDS mittels MRT bei 21 Patienten untersucht, die sich einer DS-DCG unterzogen hatten. Zu Nebenwirkungen während oder nach der Verabreichung der Augentropfen kam es nicht. Bei den berücksichtigten LDS waren hinsichtlich der Morphologie des Tränensacks, Tränen-Nasengangs, der Verbindung zwischen Tränensack und Tränen-Nasengang sowie des Auftretens von Kontrastmittel in der Nasenhöhle zwischen MRT-DCG und DS-DCG keine statistisch signifikanten Unterschiede feststellbar (p > 0,05). Auch die Kappa-Statistik zeigte eine gute oder sehr gute Übereinstimmung zwischen beiden Methoden (Kappa-Werte > 0,61).